Elmar Otto über den Wahlkampf, der hitzig zu werden droht

Die Debatte um den Thüringen-Monitor im Landtag hat gezeigt: Der Wahlkampf ist in vollem Gange.

Für die Opposition hat die rot-rot-grüne Landesregierung abgewirtschaftet. Dass ihr gerade mal 30 Prozent der Thüringer vertrauen, ist ein deutliches Indiz für sie, dass es Zeit für einen Wechsel ist.

Doch wie der aussehen soll, weiß niemand. Die AfD, die in Thüringen vom Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextrem eingestuft wird, kommt für die anderen demokratischen Parteien als Partner nicht infrage. Damit wird es schwer, eine Mehrheit zu bilden. Beim neuen BSW weiß noch niemand so recht, wo inhaltlich die Reise hingeht. Und die CDU will weiterhin mit der Linken nichts zu tun haben.

Das hat Spitzenkandidat Mario Voigt im Parlament einmal mehr unter Beweis gestellt. Die Kritik an Rot-Rot-Grün ist berechtigt. Und natürlich ist es die Aufgabe eines Oppositionsführers, mit der Regierung ins Gericht zu gehen. Aber besser rhetorisch, nicht polemisch und populistisch.

Zu viel Attacke schadet. Der Streit um die Interpretation des Thüringen-Monitors war hier hart an der Grenze. Thüringen hat mit Problemen zu kämpfen, aber es gibt keinen Grund, das Land schlecht zu reden.

Ein Wahlkämpfer darf zuspitzen, aber sollte nicht überziehen. Das gilt für alle, die um die Gunst der Menschen werben.

Die Stimmung im Freistaat ist aufgeheizt genug. Parteiübergreifend sollte daher verbal abgerüstet werden.