Jena. Am Samstag empfangen die A-Junioren von Munier Raychouni den FC St. Pauli. Am vergangenen Spieltag mussten die FCC-Kicker indes eine 1:5-Klatsche gegen den SV Meppen über sich ergehen lassen - drei Gegentore fielen binnen fünf Minuten.

Munier Raychouni will das Gespräch nicht mit dem FC. St. Pauli eröffnen – naturgemäß gibt es einen Grund dafür. „Wir tun gut daran, zuerst auf uns und nicht auf den Gegner zu blicken“, sagte der Trainer der A-Junioren des FC Carl Zeiss Jena. Mit seinen mahnenden Worten erinnerte er u. a. an die frühen Gegentore, die sein Team während der jüngeren Begegnungen in der Junioren-Bundesliga Nord/Nord-Ost erhielt – insbesondere am vergangenen Spieltag, als sich seine Fußballer dem SV Meppen mit 1:5 (1:3) geschlagen geben mussten.

Fifty-fifty-Zweikämpfe im Mittelfeld gewinnen

Drei jener fünf Gegentore erhielten die Jenaer binnen fünf Minuten während der Anfangsphase der ersten Halbzeit. „Wir müssen jetzt einfach konzentrierter agieren, entschlossener verteidigen und auch die Fifty-fifty-Zweikämpfe im Mittelfeld gewinnen, die wir in letzter Zeit zu oft verloren haben“, betonte Raychouni. Doch damit nicht genug, der Trainer stellte noch zwei weitere Forderungen an seine Spieler: „Wir müssen uns in das Spiel hineinkämpfen und einfach effektiver mit unseren Chancen umgehen!“

Die „mangelhafte Chancenverwertung“ wiederum nutzte der FCC-Trainer gar geschickt, um das Gespräch auf den kommenden Gegner des 24. Spieltags zu lenken – sie sei der Hauptgrund dafür gewesen, dass sich sein Team Mitte November den Kickern vom Millerntor 0:2 geschlagen geben musste: „Das Hinspiel haben wir sehr unglücklich verloren – obwohl wir ein klares Chancenplus hatten“, erinnerte sich Munier Raychouni.

Er erwarte am Samstag ab 11 Uhr auf Platz drei des Ernst-Abbe-Sportfeldes eine Mannschaft, in deren Reihen es nicht an individueller Klasse mangeln würde und die zudem den Anspruch besitze, alles spielerisch zu lösen, sagte der Trainer über den FC St. Pauli.

Und die Partie gegen Meppen am vergangenen Spieltag? Bevor Munier Raychouni die Partie noch einmal rekapitulierte, war es ihm ein besonderes Bedürfnis, die Ausgangslage in Sachen Personal zu beleuchten: Mit Fritz Schröder, Khalid Abu El Haja, Felix Boelter und Maxim Hessel hätten gleich vier Spieler aus den Reihen des Nachwuchses zum Aufgebot des Regionalligateams am Sonntag gegen den Berliner AK gehört. Ergo: Sie traten die Reise gen Niedersachsen gar nicht erst an.

Sieben zentrale Spieler fehlten gegen den SV Meppen

Zu jenen vier essenziellen Akteuren gesellten sich noch Luca Müller und Paul Kampe, die ihre Sperren absitzen mussten, wobei Letzterer aufgrund seiner direkten Roten Karte die Woche zuvor gegen Eintracht Braunschweig für insgesamt drei Partien zwangspausieren muss. Doch damit nicht genug der personellen Engpässe, musste der Trainer doch auch auf Paul Krämer verzichten, den dieser Tage eine Verletzung des Außenbands ausbremst. Kurz: sieben zentrale Spieler fehlten am Samstag in der Startelf in Meppen, wo die juvenilen Saalestädter vom 13. der Tabelle empfangen wurden. Um die Lücken in seinen Reihen irgendwie schließen zu können, berief der Trainer kurzerhand drei U17-Spieler in seinen Kader. Vor diesem Hintergrund wiederum habe es sich durchaus derart angefühlt, als wäre er an jenem 23. Spieltag der Junioren-Bundesliga mit einem komplett neuen Team gen Emsland aufgebrochen. Und ja, am Ende seien es die fundamentalen Veränderungen hinsichtlich des Personals gewesen, die maßgeblich zum bescheidenen Abschneiden seiner Kicker im Waldstadion beigetragen hätten, resümierte Raychouni.

Ballverluste werden binnen zehn Minuten hart bestraft

„Das mag jetzt seltsam klingen, doch wir sind während der ersten Minuten gut in die Begegnung gekommen, doch dann hat uns Meppen in weniger Minuten knallhart ausgekontert – sie haben unsere Fehler, unsere Ballverluste umgehend bestraft“, resümierte Munier Raychouni, der mit seinen Worten vor allem auf die überschaubare Phase zwischen der fünften und der zehnten Spielminute während der ersten Halbzeit verwies, in welcher Meppens Colin Decker einen lupenreinen Hattrick erzielte. Zwar waren die Geschehnisse nicht mehr gänzlich frisch, als der Trainer über sie sprach, dennoch war die Fassungslosigkeit ob des Fünf-Minuten-Hattricks bei ihm immer noch deutlich vernehmbar. Munier Raychouni erinnerte jedoch daran, dass seine Viererkette an jenem Spieltag gänzlich neu formiert dahergekommen und noch nie in dieser Konstellation aufgelaufen sei – zum einen. Zum anderen sei lediglich ein Spieler der Kette ein gelernter Verteidiger gewesen. Es sei keine Entschuldigung, aber womöglich eine Erklärung …

In der 25. Minute keimte indes noch einmal ein wenig Hoffnung aufseiten der Ostthüringer, als Hamza Muqaj auf 1:3 verkürzte. Noch habe man es selbst in der Hand gehabt, noch sei Zeit gewesen, betonte der FCC-Trainer, der jedoch mit seinem nächsten Atemzug darauf verwies, dass mit dem vierten Tor der Gastgeber in der 72. Minute das Spiel endgültig entschieden gewesen sei. Letztlich habe es sich aufgrund der schwachen ersten Halbzeit um eine verdiente Niederlage gehandelt, fasste Munier Raychouni zusammen. „Das war schon bitter!“