Bad Langensalza. Gut 1400 Handball-Fans erleben am Ostersonntag in der Salza-Halle einen denkwürdigen Bundesliga-Vergleich gegen Dortmund, nur kein Happy End für den Gastgeber.

Die Erst der Fehlstart, dann ein Finale furioso, nur kein Happyend: Die Bundesliga-Handballerinnen des Thüringer HC haben nach einem Wechselbad der Gefühle eine schmerzhafte Niederlage einstecken müssen. Einen Vier-Tore-Rückstand machten sie ebenso vergessen, wie sie nach eigenem Vorteil fünf Minuten vor dem Ende ein erneutes Minus von zwei Toren aufgeholt hatten. Zu einem Erfolg aber reichte es im Spitzenspiel am Ostersonntag nicht. Harma van Kreij ließ Dortmund nach ihrem entscheidenden 30:29 knapp 30 Sekunden vor Schluss jubeln.

Die Hoffnungen auf eine Wiederholung des Vizeplatzes haben so einen Dämpfer erhalten. Sieben Partien stehen für den weiter an vierter Stelle liegenden THC aber noch aus. Zweimal muss er dabei unter anderem gegen Pokalsieger Metzingen spielen. Das infolge vieler Krankheitsfälle ausgefallene Duell bei den Tussies soll am 30. April nachgeholt werden.

Zunächst aber geht es in eine Nationalmannschaftspause. In der spielt die deutsche Auswahl um die EM-Teilnahme und im Anschluss um die Olympia-Qualifikation.

Die Pause tut nach den Belastungen der vergangenen Wochen in drei Wettbewerben gut. Der THC plagt sich ebenso wie der BVB mit Verletzungen und Blessuren. Nationalspielerin Annika Lott etwa musste vor dem so wichtigen wichtige Lehrgang mit dem DHB-Kader im Kampf um das Paris-Ticket pausieren.

Die Spielgestalterin ist eine Säule bei den Thüringerinnen. Ohne sie erwischte ihre Mannschaft in dem so wichtigen Duell einen miserablen Auftakt. Zwei vergebenen Bälle von außen, ein Ballverlust im Aufbau – Dortmund zeigte sich wacher und nutzte den Moment zum 5:1 (5.). „Es ist wie eine Seuche“, reagierte THC-Trainer Herbert Müller auf den fast schon zum Alltag gehörenden Fehlstart.

Der BVB versuchte Johanna Reichert aus dem Spiel zu nehmen. Die Österreicherin kämpfte sich indes trotz an den Kleidern hängender Gegenspielerinnen mehrfach durch und blies mit den beiden nun besser treffenden Außen (Johanna Stockschläder, Nathalie Hendrikse) zur Aufholjagd. Zehn Minuten später war der Ausgleich geschafft, kurz darauf sogar die erstmalige Führung durch Reichert herausgeworfen (11:10, 21.).

Das eigentliche Prunkstück aber lag ungeachtet feiner Angriffszüge zunächst in der THC-Abwehr. Das Wenige, das Anika Niederwieser und Co. durchließen, kratzte Dinah Eckerle weg. Die Auswahl-Keeperin zeigte sich vorm DHB-Lehrgang in starker Form und stand Pate für das Zwei-Tore-Plus zur Pause. Das hielt sie mit ihrer zunächst achten Parade fest. Zum Leidwesen von Müller verpasste es zuvor Nathalie Hendrikse mit dem Siebenmeter an die Latte, auf ein Drei-Tore-Plus zu stellen.

So groß die Freude über die Wende, so rasch folgte die Ernüchterung: Dass Jennifer Rode verletzt vom Feld musste (32.), schien den Gastgeber aus dem Konzept zu bringen. Eine Überzahl nutzte der BVB, um die Führung zurückzuerobern. Fehler häuften sich wieder beim THC, der jedoch mit großem Einsatz danach auch einen Zwei-Tore-Rückstand aufholte. Die Hoffnung war wieder da, nachdem Kathrin Pichlmeier per Siebenmeter zum 29:29 ausgeglichen hatte (59.). Auf Kreijs nächsten Treffer aber konnten die Einheimischen im letzten Angriff trotz vorangegangener Energieleistung nicht mehr antworten.