Erfurt. Der Handball-Bundesligist freut sich über den zweiten Platz in der Mannschaftswertung bei der Wahl zu Thüringens Sportlern des Jahres.

Das Timing hätte kaum besser sein können. Als die Delegation des ThSV Eisenach am Freitagabend die Bühne des Kaisersaals betrat, gab es frohe Kunde aus Mannheim. Die Rhein-Neckar Löwen hatten soeben den Bergischen HC mit 35:29 bezwungen und das Fünf-Punkte-Polster von Thüringens Handballern auf die Abstiegsplätze zementiert. Sechs Spieltage vor Saisonende nimmt damit das „Wunder vom Klassenerhalt“ immer realistischere Züge an.

Entsprechend glücklich nahmen die Eisenacher bei der „Goldenen Nacht des Thüringer Sports“ in Erfurt ihren Preis für Platz zwei entgegen. In der Mannschaftswertung hatten sie sich bei der Wahl zu Thüringens Sportlern des Jahres nur den dreifachen Rodel-Weltmeistern Toni Eggert/Sascha Benecken geschlagen geben müssen. Diese wurden unter dem Applaus der 350 Gäste feierlich verabschiedet – und im Falle von Eggert herzlich willkommen geheißen. Der Pilot wagt nach einjähriger Auszeit mit neuem Partner die Rückkehr in den Eiskanal.

Demütige Worte der Dankbarkeit

Auf spektakuläre Comebacks verstehen sich die ThSV-Handballer auch; so stiegen sie überraschend auf, und so lehren sie manche Bundesliga-Gegner das Fürchten. Doch inmitten der Euphorie um das aktuelle Hoch fand Manager Rene Witte auch demütige Worte: „Gerade wenn es einem gut geht, sollte man auch an die schweren Zeiten denken. Hiermit möchte ich Danke sagen an die Landesregierung und Sportminister Helmut Holter, die uns Profisportvereine in den Corona-Jahren gerettet haben. Ohne die damalige finanzielle Hilfe würden wir jetzt nicht hier stehen.“

Holter hatte zuvor die Bedeutung des Sports in allen Teilen der Gesellschaft hervorgehoben. Passend dazu erhielt das Organisationsteam der Nationalen Winterspiele von Special Olympics den Ehrenamtspreis für sein Engagement bei den Wettbewerben in Thüringen. Beim Einmarsch der Abordnung zum Klassiker „We are the world“ erhoben sich die Gäste von ihren Plätzen – eine emotionale Geste der Wertschätzung.

Kampfansage fürs Saisonfinale

Anerkennung, die den Handballern an dem Abend ebenfalls entgegenschlug. Von Moderatorin Stephanie Müller-Spirra befragt zu den Ambitionen im Saisonfinale, antwortete Marko Grgic: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen.“ Klarer kann die Botschaft an die Konkurrenz nicht formuliert sein.