Erfurt. Der FC Rot-Weiß Erfurt wollte seine zweite Mannschaft reaktivieren und in der Landesklasse einen Neuanfang starten. Nun hat der Club eine Entscheidung getroffen.

Der FC Rot-Weiß Erfurt wird in der kommenden Saison keine zweite Mannschaft an den Start schicken. Diese Entscheidung verkündete der Regionalligist am Freitag. „Bis zum heutigen Tag ist es den Vereinsgremien nicht gelungen, das benötigte Budget für die Aufstellung und damit für die Anmeldung einer U-23-Mannschaft des Vereins abzusichern. Diese Absage entspricht der bisherigen Leitlinie, im Verein nur das umzusetzen, was auch finanziell abgesichert ist“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Eine U-23-Elf sollte als Bindeglied zwischen der ersten Mannschaft und den U-19-Junioren installiert werden. Aber von Anfang an war klar, dass eine Finanzierung wohl schwierig werden würde. Der Klub bezifferte fürs erste Spieljahr das Budget bei 75.000 Euro, bekam die finanziellen Mittel aber nicht zusammen. So befürwortete Franz Gerber, der Geschäftsführer der Rot-Weiß-Spielbetriebs GmbH, zwar aus sportlicher Perspektive das Vorhaben. Aber mit Verweis auf den eigenen knappen Etat kündigte er frühzeitig an, dass er sich an einer Finanzierung nicht beteiligen könne.

Thüringer Fußball-Verband gewährt Sonderregelung

Der Thüringer Fußball-Verband (TFV) hatte im vergangenen Sommer die Weichen für eine mögliche Rückkehr der Rot-Weiß-Reserve gestellt und dafür die Spielordnung geändert. So war die Grundlage geschaffen, dass Erfurt mit einer U-23-Elf in der Saison 2024/25 in der Landesklasse einsteigen kann. Jenes Modell war aber nur für das nächste Spieljahr vorgesehen.

Auch Ligarivale Jena hat sich gegen Reaktivierung der Zweiten entschieden

Zuletzt trat der FC Rot-Weiß in der Saison 2015/16 mit einer U-23-Reserveelf an. Erfurt II spielte damals unter Trainer Carsten Hänsel in der Oberliga Süd, landete im Feld der 16 Teams auf Rang 13. Im Sommer 2016 wurde die Zweite schließlich aufgelöst.

Auch der FC Carl Zeiss Jena, der noch bis Sommer 2022 eine Reserve-Mannschaft im Spielbetrieb hatte, strebte eine Rückkehr an. Aber der Ligarivale entschied sich bereits vor zwei Wochen - wie nun der FC Rot-Weiß – aus finanziellen Gründen ebenso dagegen. Der FC Rot-Weiß erklärte, mit der Absage sei das Projekt nicht generell zu den Akten gelegt. Man verfolge weiterhin das Ziel, eine U23-Mannschaft zu installieren. Damit verbunden ist beim Erfurter Verein die Hoffnung, dass der Thüringer Fußball-Verband dauerhaft die Möglichkeit eines Neuanfangs in der Landesklasse schafft.

Die Konsequenzen aus Erfurts vorläufigen Verzicht erläutert Sven Wenzel, der Vorsitzende des Spielausschusses beim Thüringer Fußball-Verband: „Damit entfallen die möglichen Sonderregelungen für die Auf- und Abstiegsregelung der Landesklassen. Grundsätzlich gelten weiterhin die zu Saisonbeginn veröffentlichten Auf- und Abstiegsregelungen weiter.“

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