Erfurt. Auf der Jagd nach Europas Krone gelingt Daniel Harnisch vom Thüringer Team rad-net Oßwald ein glänzender Start ins Frühjahr.

Wie die Steher-Saison in Erfurt im vergangenen Jahr zu Ende gegangen ist, so begann die neue: Nach dem glänzenden Abschluss im Herbst raste Daniel Harnisch vom Thüringer Team rad-net Oßwald am Freitag beim „Sparkassen Steher Grand Prix“ zum Sieg. Vor gut 2000 Zuschauern setzte er sich hauchdünn vor Reinier Honig (Niederlande) sowie Robert Retschke (Chemnitz) durch und stimmte die Fans des besonderen Radsport-Spektakels auf zwei weitere spannende Rennabende im Andreasried ein. Am 7. Juni geht es um den „Oßwald Steher Cup“, am 6. September lockt eine Neuauflage des seit mehr als 110 Jahren ausgefahrenen Rennens ums Goldene Rad.

„Gas geben.“ In zwei Worten erklärte der nach Europas Krone strebende 31-Jährige vor dem letzten der drei Läufe im Erfurter Norden seine Strategie. Nicht nur er aber hielt über die zunächst unbekannte Distanz Wort. Unter dem Lärm der Motoren und dem Applaus der Zuschauer lieferte sich der aus Leipzig stammende Lokalmatador an der Rolle vom Erfurter Gerhard Gessler über die letzten zehn 250-m-Runden ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den bis dahin punktgleichen Kontrahenten. Am Ende war der Jüngste im Bunde des Führungstrios den Hauch einer Motorradlänge voraus. Europameister Reinier Honig (Veldhoven) mit Schrittmacher René Kos (Alkmaar) blieb einen winzigen Vorsprung vor dem deutschen Meister Robert Reschke.

Gesamtsieger Daniel Harnisch und Schrittmacher Gerhard Gessler (vorn) auf der Ehrenrunde.
Gesamtsieger Daniel Harnisch und Schrittmacher Gerhard Gessler (vorn) auf der Ehrenrunde. © FUNKE Foto Services | Sascha Fromm

Der 43-Jährige hatte hinter Motorrad-Pilot Holger Ehnert (ebenfalls Chemnitz) den ersten Lauf über einhundert Runden (25 km) gewinnen können, war danach Dritter. Honig, 40, konnten nach einem dritten Rang zum Auftakt den zweiten Abschnitt über dieselbe Distanz für sich entscheiden. Bei zwei zweiten Plätzen für Harnisch lagen die drei vor dem Finale nach Punkten gleichauf. Das ging dann über sechzig Runden.

„Ein super Auftakt“, sagte Jörg Werner. Der Präsident des austragenden RSC Turbine spielte auf die Rennen des Achterfeldes und gleichsam auf die Kulisse mit knapp über 2000 Zuschauern an. Damit läge der Zuspruch wieder auf einem Niveau wie vor der Corona-Zeit.

Gut besucht: Spektakulär ist bei einbrechender Dunkelheit der Blick von den Steilkurven auf die Fahrer.
Gut besucht: Spektakulär ist bei einbrechender Dunkelheit der Blick von den Steilkurven auf die Fahrer. © FUNKE Foto Services | Sascha Fromm