Jena. Warum nach dem Spiel des FC Carl Zeiss Jena gegen den FC Rot-Weiß Erfurt auch der Betrugsverdacht im Raum steht.

Die Landespolizeiinspektion Jena ermittelt nach den Vorfällen im Gästeblock beim Thüringenderby zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und dem FC Rot-Weiß Erfurt wegen schweren Landfriedensbruchs und Betrugs.

„Hierzu stehen wir als Landespolizeiinspektion Jena im stetigen Austausch mit der Staatsanwaltschaft Gera, aber auch mit den etwaig betroffenen Polizeidienststellen“, sagte der Sprecher der Landespolizeiinspektion, Daniel Müller, unserer Zeitung. „Da die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, können keine weiteren Informationen preisgegeben werden.“ Gesondert betrachtet die Polizei die Vorfälle

beim Fanmarsch auf dem Weg zum Stadion

Die Fans des FC Carl Zeiss Jena starten am Johannisplatz auf ihren Marsch.
Die Fans des FC Carl Zeiss Jena starten am Johannisplatz auf ihren Marsch. © FMG | Tino Zippel
Die Polizei sichert den nicht angemeldeten Marsch ab.
Die Polizei sichert den nicht angemeldeten Marsch ab. © FMG | Tino Zippel
Ein tierischer FCC-Fan ist in der Stadt unterwegs.
Ein tierischer FCC-Fan ist in der Stadt unterwegs. © FMG | Tino Zippel
Der Zug stoppt für eine Gesangseinlage.
Der Zug stoppt für eine Gesangseinlage. © FMG | Tino Zippel
Eine Polizeibarriere am Paradiesbahnhof.
Eine Polizeibarriere am Paradiesbahnhof. © FMG | Tino Zippel
Die Fans auf dem Weg in Richtung Paradiesbahnhof.
Die Fans auf dem Weg in Richtung Paradiesbahnhof. © FMG | Tino Zippel
Die Polizei hat zur Absperrung auch Wasserwerfer mitgebracht.
Die Polizei hat zur Absperrung auch Wasserwerfer mitgebracht. © FMG | Tino Zippel
Vereinzelt kam Pyrotechnik zum Einsatz.
Vereinzelt kam Pyrotechnik zum Einsatz. © FMG | Tino Zippel
Der Fanzug passiert den Busbahnhof.
Der Fanzug passiert den Busbahnhof. © FMG | Tino Zippel
Der Weg zur Stadtrodaer Straße ist versperrt.
Der Weg zur Stadtrodaer Straße ist versperrt. © FMG | Tino Zippel
Die Polizei leitet die Fußballfans auf die alte Paradiesbrücke.
Die Polizei leitet die Fußballfans auf die alte Paradiesbrücke. © FMG | Tino Zippel
Die Polizei will verhindern, dass die Fans auf der Stadtrodaer Straße ziehen.
Die Polizei will verhindern, dass die Fans auf der Stadtrodaer Straße ziehen. © FMG | Tino Zippel
Die Polizei will verhindern, dass die Fans auf der Stadtrodaer Straße ziehen.
Die Polizei will verhindern, dass die Fans auf der Stadtrodaer Straße ziehen. © FMG | Tino Zippel
Die Lichtbahn auf der Linie 5 muss auf der Paradiesbrücke warten.
Die Lichtbahn auf der Linie 5 muss auf der Paradiesbrücke warten. © FMG | Tino Zippel
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Betrugsermittlungen wegen Zutritt mit kopierten Tickets

Anhand von Videoaufzeichnungen arbeitet die Polizei das Thüringenderby auf, das kurz vor dem Abbruch stand, als brennende Pyrotechnik aus dem Gästeblock auf die Westtribüne flog und dort sitzende Jenaer Zuschauer traf.

Erfurter Anhänger versuchen, mit einem Bengalo Löcher in den Fangzaun zu brennen.
Erfurter Anhänger versuchen, mit einem Bengalo Löcher in den Fangzaun zu brennen. © FMG | Tino Zippel

Nach Informationen unserer Zeitung hatte ein Teil der Besucher den Gästeblock mit gefälschten Eintrittskarten betreten, weshalb wegen Betruges ermittelt wird. Der MDR berichtet, dass mit gewaltbereiten Fußballfans bekannte Mitarbeiter des Securitydienstes diese Personen trotz der kopierten Tickets durchgewunken haben sollen. Neben gewaltbereiten Anhängern aus der Erfurter Jungsturm-Szene seien dies auch ausländische Hooligans gewesen.

Beide Clubs stellen Strafanzeige

Der Geschäftsführer des FC Carl Zeiss Jena, Patrick Widera, wollte sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht äußern. Er verweist auf die Strafanzeige, die beide Clubs wegen der Schussattacken mit brennender Pyrotechnik gestellt haben.

Parallel zu den strafrechtlichen Ermittlungen planen die Vereine einen Gesprächstermin mit dem Nordostdeutschen Fußballverband, der ebenfalls wegen der Vorfälle beim Derby ein Verfahren eingeleitet hat. Zu rechnen ist damit, dass der Verband den Clubs wegen gezündeter Pyrotechnik in beiden Fanlagern erneut eine Verbandsstrafe auferlegt.

Strafen im hohen Bereich für beide Regionalligisten

Beim FC Carl Zeiss sind laut Widera in dieser Saison bereits Strafen im mittleren fünfstelligen Bereich aufgelaufen, nicht nur wegen Verstößen mit Pyrotechnik. Beim Spiel gegen Luckenwalde stellte der Verband beispielsweise das Werfen von Papierrollen in Rechnung. Zusammen mit den noch offenen Strafen aus den vergangenen Spielen dürfte für den FC Carl Zeiss am Saisonende ein hoher fünfstelliger Betrag als Gesamtsumme in der Bilanz stehen. Der Geschäftsführer des FC Rot-Weiß Erfurt, Franz Gerber, rechnet in dieser Saison mit Gesamtstrafen im sechsstelligen Bereich.

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