Berlin. Handball-Hoffnungsträger Juri Knorr will Deutschland offenbar verlassen. Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar ahnt, warum.

Der frühere Handball-Nationalspieler Stefan Kretzschmar könnte einen Wechsel von Hoffnungsträger und Fanliebling Juri Knorr ins Ausland „aus menschlicher Sicht“ nachvollziehen.

„So wie er als Mensch ist und was er gerne im Leben hätte und erwartet, ist der Schritt absolut nachvollziehbar. Der Druck, den er hat, sowohl in der Nationalmannschaft als auch bei den Rhein-Neckar Löwen, ist für ihn, so wie er sein Leben leben möchte, zu groß“, sagte Kretzschmar beim Streamingdienst Dyn.

Der 23 Jahre alte Spielmacher plant einem Medienbericht zufolge seinen Abschied vom deutschen Pokalsieger. Knorr sei sich mit dem dänischen Topclub Aalborg Handbold über einen Wechsel einig und wolle den nordbadischen Bundesligisten spätestens nach Ablauf seines derzeitigen Vertrags im Sommer 2026 verlassen, hatte die „Bild“-Zeitung berichtet. Für eine entsprechende Ablösesumme sei auch schon ein früherer Transfer des Rückraumspielers denkbar.

Vieles Spricht für einen Wechsel

Knorr ist der Star in der deutschen Nationalmannschaft. „Er ist der Spieler, um den sich alles dreht. Er ist der Spieler, der den meisten Druck verspürt, der unterm Brennglas beobachtet wird, der die meiste Kritik kassiert. Ich glaube, das ist alles zu viel. Das will er alles nicht“, sagte Kretzschmar über Knorrs mögliche Beweggründe für einen Wechsel.

Vieles spricht für einen Transfer nach Aalborg, das zur neuen Saison vom früheren Coach der SG Flensburg-Handewitt, Maik Machulla, trainiert wird. Die physische Belastung wäre für Knorr nicht mehr ganz so groß, da es weniger Ligaspiele gibt. Außerdem könnte der 23-Jährige aus dem Rampenlicht heraustreten und dem Hype um seine Person etwas entfliehen. Der gebürtige Flensburger wäre zudem wieder näher bei seiner Familie.

„Er möchte gerne Verantwortung übernehmen. Er möchte auch gerne das Aushängeschild des deutschen Handballs sein. Aber diesen absoluten Superstar-Fokus, den will er, glaube ich, nicht“, vermutete Kretzschmar.