Berlin. Nach der Ankündigung am Freitag steht nun fest, welche Galeria-Filialen schließen müssen. Besonders betroffen: Die Hauptstadt Berlin.

Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will 16 seiner 92 Warenhäuser schließen. Seit Samstag ist klar, welche Häuser von der Schließung betroffen sein werden. Der Konzern legte ein Liste vor und informierte die Angestellten.

Von den rund 12.800 Angestellten des Unternehmens sollen 11.400 ihren Job behalten. 1400 würden gehen müssen, hieß es. Zuletzt war bereits bekannt geworden, dass in der Konzernzentrale in Essen die Hälfte der 900 Arbeitsplätze abgebaut werden soll.

Galeria Karstadt Kaufhof: Diese 16 Häuser machen dicht

Laut einer Mitteilung des Unternehmens trifft es die Standorte:

  • Augsburg
  • Berlin Ringcenter
  • Berlin Spandau
  • Berlin Tempelhof
  • Chemnitz
  • Essen
  • Köln Breite Straße
  • Leonberg
  • Mainz
  • Mannheim
  • Oldenburg
  • Potsdam
  • Regenburg Neupfarrplatz
  • Trier Fleischstraße
  • Wesel
  • Würzburg

„Wir werden alles tun, um unser Geschäft in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Dazu sehen wir nicht zuletzt durch unsere Umsatzentwicklung im laufenden Geschäftsjahr gute Voraussetzungen“, erklärt Galeria-CEO Olivier Van den Bossche. 76 Warenhäuser will das Unternehmen der Mitteilung zufolge weiterführen. Dadurch könnten auch 11.400 der Arbeitsplätze bei Galeria erhalten werden.

Für die 1400 Beschäftigten sei eine „sozialverträgliche Lösung“ gefunden worden, hieß es am Samstag. So sollen die Betroffenen für acht Monate in eine Transfergesellschaft wechseln können, „um sich am Arbeitsmarkt neu zu orientieren“.

Der Warenhauskonzern hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Als Grund für die schwierige Lage nannte Galeria-Chef Olivier Van den Bossche damals unter anderem die Insolvenzen der Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers Rene Benko.

Deren Schieflage hatte unmittelbare Auswirkungen: Im Zuge der letzten Insolvenz von Benko zugesagte Finanzmittel für die Sanierung der Warenhauskette waren nicht mehr geflossen.

Neuer Investor für Galeria Karstadt Kaufhof gefunden

Van den Bossche und Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus gaben im Januar die Suche nach einem neuen Eigentümer und den Erhalt von Galeria als Ziele aus. Das Unternehmen verhandelte daraufhin nach eigenen Angaben mit mehreren potenziellen Investoren. Seit Anfang April ist bekannt, dass ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der Gesellschaft BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz die Kaufhauskette übernehmen will.

Insolvenzverwalter Denkhaus will bis Ende April den Insolvenzplan für den Eigentümerwechsel vorlegen. Die Gläubiger kommen am 28. Mai in der Messe Essen zusammen, um darüber abzustimmen. Rechtskräftig ist der Plan erst, wenn die Gläubigerversammlung ihn annimmt und dieser anschließend vom Gericht erneut bestätigt wird. Bis Ende Juli will Denkhaus das Unternehmen an die neuen Eigner übergeben.