Jena. Der Glasfaserausbau geht 2024 weiter. Wie man den Anschluss ins eigene Haus bekommt und mit welchen Einschränkungen Jenaer rechnen müssen.

  • Glasfaserausbau geht in Jena in die nächste Runde
  • Jenas digitale Infrastruktur soll dem Image als Hightech-Standort gerecht werden
  • Der Ausbau geht mit Einschränkungen einher

Der Anschluss des Glasfasernetzes geht ab Mai in die nächste Runde. Sie sollen die digitale Infrakstruktur in Jena stärken. 16.700 neue Glasfaseranschlüsse soll Jena in diesem Jahr bekommen. Für weitere 17.900 Haushalten ist der Anschluss bereits geplant. In den Stadtteilen Cospeda, Isserstedt, Krippendorf, Lützeroda und Vierzehnheiligen geht es in diesem Jahr mit Haushalten los, die eigentlich bereits im letzten Jahr hätten angeschlossen werden sollen. Die Ortsteile Jena-Zentrum, Jena-Nord, Löbstedt und Zwätzen werden im weiteren Jahresverlauf folgen.

Dass noch Haushalte aus dem letzten Jahr angeschlossen werden, liege an zu geringen Ressourcen einer einzigen Firma, sagte Ausbaukoordinator der Telekom in Thüringen, Thomas Ullrich. Deshalb seien nun drei Firmen mit dem Ausbau in Jena beauftragt worden.

Einschränkungen im Zuge des Ausbaus

Mehr Firmen ziehe einen erhöhten Kommunikations- und Verwaltungsaufwand für die Stadt nach sich, erklärte Bürgermeister Christian Gerlitz. Denn im Zuge des Ausbaus kommt es zu Tiefbaumaßnahmen und die müssen zunächst abgesprochen und anschließend genehmigt werden.

Um Einschränkungen so gering wie möglich zu halten, wird laut Pressemitteilung der Telekom in einzelnen Bauabschnitten gearbeitet. In denen werden Straßen und Teile des Bürgersteigs gezielt aufgebrochen, um die Kabel verlegen zu können.

Straßen müssen nicht nochmal aufgebrochen werden

Der Ausbau ist so geplant, dass die Straßen in Zukunft nicht noch einmal aufgebrochen werden müssen. Nur wenn sich Bürgerinnen und Bürger erst nach dem diesjährigen Ausbau für einen Glasfaseranschluss entscheiden, wird der Boden vor den Häusern wieder aufgebrochen. „Die Verbindung vom Verteiler zu den Haushalten geht immer mit einem Stich vor dem Haus einher“, erklärt Roman Gebhardt, Regionalmanager der Telekom.

Der Breitbandanschluss wird nicht teurer, nur weil er über den Glasfaseranschluss läuft. „Ob Kupfer oder Glasfaser, das ist für den Preis des Internettarifs egal“, sagt Ullrich. Auch eine langsamere Internetverbindung könne über Glasfaser laufen. Wie teuer der Internetanschluss wird, das hänge letztlich vom Internet-Anbieter ab.

Glasfaseranschluss ins eigene Haus holen

Um den Anschluss ins eigene Haus zu holen, müssen Immobilienbesitzer aktiv werden und einen Glasfasertarif bei der Telekom buchen. Vergleicht man die Preise von Internettarifen in Wenigenjena beim Portal „Check24“, ist der Tarif bei der Telekom nicht teurer als bei anderen Anbietern. Der Anschluss erfolgt dann kostenfrei. Bei einem späteren Anschluss müssen die Kosten selbst getragen werden.

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Wie hoch der Zuspruch der Jenaer gegenüber dem Glasfaseranschluss ausfällt, wollte Gebhardt nicht verraten. „Wir haben unsere Vorgaben aber fast erreicht“, sagte er. Es gebe aber wenig Städte, in denen der Zuspruch so groß ist. Benjamin Koppe, Dezernent für Finanzen und Digitalisierung, unterstrich die Bedeutung, die eine „zuverlässige digitale Grundversorgung“ für einen Hightech-Standort wie Jena habe.

Umfassendes Glasfasernetz ab 2026 in Jena

In bestimmten Stadtteilen, z.B. in Göschwitz, gibt es noch Kupfer in Freileitungen, also in Leitungen, die in der Luft verlaufen. Diese würden aber nicht mit in den Boden verlegt. Denn: Kupferkabel würden in der Zukunft nicht die Anforderungen der Breitbandanschlüsse erfüllen, sagt Gebhardt. An einzelnen Standorten würden auch Glasfaserkabel in den Freileitungen verlegt. „Der Glasfaser ist es egal, ob sie in der Luft oder im Boden verläuft.“

„Bis 2026 und damit deutlich früher als in den meisten Städten Deutschlands werden wir in Jena eine flächendeckende Glasfaserinfrastruktur im gesamten Stadtgebiet vorweisen können“, sagte Gerlitz. Besonders stolz ist er darauf, dass der Glasfaserausbau nicht nur in einfach zu versorgenden Gebieten vorangetrieben wurde, sondern auch in dünn besiedelten, ländlichen Ortsteilen.

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