Erfurt. Zwei Regionen in Thüringen haben die erste Corona-Warnstufe überschritten. Während Hildburghausen strengere Regeln ankündigt, will Suhl wohl erst einmal darauf verzichten.

Nach dem Thüringer Frühwarnsystem erreichten die kreisfreie Stadt Suhl und der Landkreis Hildburghausen am Sonntag die Warnstufe „Gelb“, wie aus einer Übersicht des Thüringer Gesundheitsministeriums hervorgeht. In den zwei Südthüringer Kommunen liegt sowohl die Inzidenz bei Neuinfektionen und die der Krankenhausbehandlungen im Zusammenhang mit Corona seit Tagen über dem jeweiligen Schwellenwert von 35 beziehungsweise 4.

Gaststätten, Hotels, Schwimmbäder und Fitnessstudios könnten betroffen sein

Nach den Thüringer Corona-Regeln sind die Kommunen beim Erreichen der ersten Warnstufe verpflichtet, Schutzvorkehrungen zur Pandemie-Eindämmung zu treffen, etwa den Besuch von Gaststätten, Hotels, Schwimmbädern und Fitnessstudios nur geimpften, genesenen oder negativ getesteten Menschen zu erlauben.

Diese Anhaltspunkte gelten beim Thüringer Warnsystem.
Diese Anhaltspunkte gelten beim Thüringer Warnsystem. © Andreas Wetzel

In Suhl lag die Inzidenz bei Neuinfektionen am Sonntag bei 71,4 - der höchste Wert in Thüringen - und den vierten Tag in Folge über der Marke von 35. Die Zahl der wöchentlichen Klinikfälle je 100 000 Einwohner wurde mit 8,2 angegeben, sie lag den dritten Tag hintereinander über dem Schwellenwert von 4. Im Kreis Hildburghausen war der Grenzwert bei Neuinfektionen am Sonntag (55,9) den achten und der bei Klinikeinweisungen wegen oder mit Corona (9,6) ebenfalls den dritten Tag in Folge überschritten.

Suhl will zunächst auf schärfere Regeln verzichten - Hildburghausen nicht

Suhl wird dabei voraussichtlich trotz der Corona-Warnstufe eins keine strengeren Regeln erlassen. Oberbürgermeister André Knapp (CDU) sagte laut MDR, das Infektionsgeschehen sei lokal begrenzt und machten breit angelegte Auflagen wie Kontaktbeschränkungen oder die 3G-Regel in Gaststätten gegenwärtig nicht notwendig. Der Kreis Hildburghausen will laut MDR dagegen eine neue Allgemeinverfügung mit schärferen Regeln vorbereiten. Laut Landrat Thomas Müller (CDU) werden wohl in Innenbereichen die 3G-Regeln eingeführt.

Thüringenweit stieg die Inzidenz bei Neuinfektionen am Sonntag nach Zahlen des Robert Koch-Instituts weiter - auf 30,4. Im Bundesvergleich ist das der drittniedrigste Wert hinter Sachsen-Anhalt (22,9) und Sachsen (29).

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