Erfurt/Berlin. Noch immer sind 1017 von 2725 Thüringer Gewerbegebiete ohne Zugang zum Breitbandinternet. Zudem werden Fördermittel für den Ausbau so gut wie überhaupt nicht abgerufen.

Laut Thüringer FDP ist der Nachholbedarf groß: 1017 von insgesamt 2725 Thüringer Gewerbegebieten hätten noch immer keinen Zugang zu Breitbandinternet. Ähnlich sehe es bei den Schulen aus, von den 994 Schulen im Freistaat hätten 293 keinen Breitbandinternetzugang.

Außerdem werden die Fördermittel für den Breitbandausbau in Thüringen bislang kaum abgerufen. Das geht aus einer Anfrage der FDP an die Bundesregierung hervor, wie die Partei am Dienstag in Erfurt mitteilten. Danach liegen aktuell lediglich zwei Neubewilligungen vor.

Thüringer FDP-Chef fordert Vereinfachung des Vergabeverfahrens

„Die Vergabeverfahren müssen einfacher werden“, sagte Thüringens FDP-Chef Thomas Kemmerich. Da das Vergaberecht den zügigen Breitbandausbau zu oft vor Vergabekammern scheitern lasse, müssten bürokratische Hemmnisse abgebaut werden. Notwendig sei eine zentrale behördliche Anlaufstelle für Vergabe- und Fördermittelfragen.

Weil hohe Kosten häufig für den Tiefbau entstünden, sollten Bauträger in Zukunft verpflichtet werden, Leerrohre für Datenleitungen zu verlegen. „Dann müssen nicht für jedes einzelne Kabel komplette Straßenzüge wieder aufgehackt werden.“