München. Erstmals meldete sich im Blutdoping-Prozess der Angeklagte Dirk Q. zu Wort. Der größte deutsche Doping-Prozess seit Jahren wird nun in die Verlängerung gehen.
Im Blutdoping-Prozess um den Mediziner Mark S. aus Erfurt hat sich erstmals Dirk Q. zu Wort gemeldet. Der fünfte Angeklagte in dem Verfahren ließ am Dienstag eine Erklärung von einem seiner Verteidiger verlesen.
Blutdoping-Prozess: Dirk Q. habe Blutbeutel transportiert
Darin schilderte der Bauunternehmer unter anderem, wie sich über ein Arzt-Patienten-Verhältnis hinaus „eine Freundschaft“ zum Hauptangeklagten entwickelt habe. Er habe sich ihm anfangs „verpflichtet gefühlt“, hieß es in der Erklärung.
Dirk Q. habe für Blutbeuteltransporte zur Verfügung gestanden, er sei aber nicht für die Blutentnahme geeignet gewesen. Er habe zudem nicht gewusst, dass es sich bei seinen Diensten um Dinge handelte, die „möglicherweise Dopingzwecken“ dienen sollten oder strafrechtlich relevant hätten sein können. Er habe keinen Grund gesehen, „irgendwelche Ungesetzlichkeiten zu vermuten“. Zudem war Dirk Q. der Erklärung zufolge stets davon ausgegangen, dass er alleiniger Helfer von Mark S. war.
Auch Dirk Q. sitzt in Untersuchungshaft
Dirk Q. sitzt neben Mark S. seit Anfang 2019 in Untersuchungshaft, weil er der Staatsanwaltschaft zufolge ebenfalls Athleten Blut entnommen und wieder injiziert hat, unter anderem während der Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang. Ob sich Dirk Q. weiter äußern will, ließ er nach der Verlesung offen.
Der Mediziner Mark S. hatte als Hauptangeklagter im Blutdoping-Prozess ein umfassendes Geständnis abgelegt und Manipulationen seit 2012 eingeräumt.
Der größte deutsche Doping-Prozess seit Jahren wird nun in die Verlängerung gehen. Bis zum 11. Juni sind weitere Termine für die Hauptverhandlung angesetzt.
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