Sülzhayn. Kreis Nordhausen meldet den 60. bestätigten Infektionsfall. Flüchtlingsgemeinschaftsunterkunft in Sülzhayn ist unter Quarantäne gestellt worden.

Landrat Matthias Jendricke (SPD) rief Freitagmittag eine Sondersitzung des Pandemie-Krisenstabs ein. Aufgrund des Verdachts einer Corona-Infektion hatte das Gesundheitsamt die Flüchtlingsgemeinschaftsunterkunft in Sülzhayn vorsorglich unter Quarantäne gestellt.

Eine Bewohnerin der Unterkunft wurde ins Südharz-Klinikum gebracht. Es könne derzeit eine Covid-19-Infektion nicht ausgeschlossen werden, erklärt das Landratsamt.

Ein Abstrich erfolgte sofort bei der Einlieferung, der derzeit im Labor untersucht wird. Das Testergebnis wird frühestens am Abend erwartet. Das Gesundheitsamt hat dennoch bereits vorsorglich von den Bewohnern und dem Personal vor Ort Abstriche genommen, die noch am Wochenende im Labor untersucht werden. In der Einrichtung leben derzeit rund 50 Bewohner. Es handelt sich um Familien, die innerhalb des Gebäudes in kleineren Wohneinheiten leben.

Der Landkreis hat das Gelände der Gemeinschaftsunterkunft vorsorglich abgesperrt. Das Objekt wird rund um die Uhr bewacht. Je nach dem Ausgang der Laboruntersuchungen hat die Landkreisverwaltung verschiedene Szenarien und die dafür erforderlichen Schritte vorbereitet, beispielsweise zu möglichen Ausweichquartieren für gesunde Bewohner. Bei einer positiven Befundlage werde das Gesundheitsamt wie gewohnt die Kontaktpersonen der Betroffenen nachverfolgen und die erforderlichen Quarantänefestlegungen treffen.

Ein weiterer Infektionsfall wurde am Freitag bestätigt. Dieser Fall habe allerdings nichts mit der Einrichtung in Sülzhayn zu tun. Bei diesem inzwischen 60. bestätigten Infektionsfall im Landkreis Nordhausen liegt die Infektionsquelle außerhalb des Kreisgebietes. Die Zahl der Genesenen liegt inzwischen bei 44.

„Aufgrund der bisher niedrigen Anzahl von Neuinfektionen von jeweils einem Fall pro Woche in den zurückliegenden drei Wochen sieht das Gesundheitsamt die Infektionsgefahr im Landkreis als niedrig an“, betont Matthias Jendricke. „Und dennoch werden wir weiterhin in jedem Einzelfall entschlossen handeln müssen, um die Virusübertragung fortlaufend zu unterbrechen.“