Berliner Platz. Ortsteilbürgermeister vorgestellt Wolfgang Geist hofft, dass der Garten der Begegnung bald dem Namen gerecht wird

Bäume bewegen die Menschen. Aber auch die Kunst. Wolfgang Geist, der wiedergewählte Ortsteilbürgermeister am Berliner Platz meint, dass die Einwohner dann auch bei all diesen Themen mitreden sollen.

Beide Male hat es mit der Umgestaltung des Boulevards zu tun. Wobei die auch gern verwendete Bezeichnung „Umgestaltung des Berliner Platzes“ schon die Dimension des zentralen Bauvorhabens illustriert.

Über die Varianten des Grün-Erhalts – es wurde die massive Neubepflanzung bevorzugt – hatten sich die Einwohner informiert und letztlich abgestimmt. So etwas soll es nun in Kürze geben, wenn es um die Kunst im öffentlichen Raum geht.

Es geht um die Plastiken, die auf dem Berliner Platz früher schon standen. So etwa die Schwimmerin und der Buchleser. Nun möchte Wolfgang Geist für das neue Hochbeet eine weitere Figur ins Wohngebiet holen. Sie stellt allerdings eine nackte Frau dar. „Ich weiß nicht, ob das alle so mögen werden“, sinniert der Ortsteilchef und möchte eben gern darüber mit den Einwohnern ins Gespräch kommen.

Eine Kultur, das ist offensichtlich, hat Wolfgang Geist besonders groß geschrieben: die Kultur, miteinander zu reden. Und so sind die Stadtteilkonferenzen für ihn keineswegs nur Pflichttermine. „Schon als das erste Mal die Rede davon war, das der Platz umgebaut werden soll, habe ich auf den Tisch gehauen und gesagt, dass die Bürger eingebunden sein sollen.“ Und das, obwohl formell in diesem Stadium der Vorplanung noch keine Bürgerbeteiligung vorgesehen sei. Um die 100 Leute, die regelmäßig zu den Konferenzen kommen, schätzen wohl genau diese Herangehensweise.

Für die kommenden Wochen hat der Ortsteilbürgermeister mehrere Dinge fest im Blick. Da ist zuerst das Stadtteilfest, das am 24. August die Einwohner zusammenholen soll. Dann folgt eben die nächste Stadtteilkonferenz, wo über die Frauen-Plastik diskutiert, aber auch über die Brückenbauvorhaben über die NQV und die Warschauer Straße informiert werden soll. Dann möchte Wolfgang Geist den Weltkindertag, nunmehr ja auch offizieller Feiertag, schön für die Kinder des Wohngebietes ausgestalten.

Das sei auch eine gute Chance, die neu Zugezogenen einzubeziehen, Etwa Flüchtlinge, die am Berliner Platz von der Stadt Wohnungen zugewiesen bekamen. Die 25 Prozent Ausländeranteil hier am Berliner Platz möchte er als Thema – aber weniger als Problem wissen. Er fordere auch nicht, dass sich die Migranten bedingungslos anpassen. Aufeinander zugehen könne man aber bei den vielleicht gemeinsamen Interessen. Und nennt die Vorliebe für das Grillen. Warum könne man nicht im Zuge der Buga-Projekte auch Grillplätze schaffen und dafür symbolisch einen Euro Gebühr nehmen. Damit auch nachvollziehbar werde, wer den Platz wieder ordentlich verlässt und wer nicht. Aber, so hadert Geist, bei so einfachen Sachen steht schon wieder eine städtische Verordnung im Weg, die solche Gebühren nicht zulasse.

Überhaupt, Regeln und Verordnungen seitens der Stadt bremsen so manches Mal, meint Wolfgang Geist. Da ist ein Zaun vom Kindergarten zum Garten der benachbarten Begegnung im Bau, und schon lässt sich nicht mehr kurzfristig eine Tür einbauen, damit die Kinder das Gelände problemlos mit nutzen können.

Das wurmt den Ortsteilchef besonders. Denn der „Garten der Begegnung“ hinter der einstigen Kita, in der sich heute sein Sprechzimmer und auch der Seniorenklub befinden, wird seinem Namen leider nicht gerecht. Obwohl er viel schattige Plätzchen und sogar eine Boule-Bahn mit Wettkampfstandard hat, liegt er doch meist verlassen da, Den Weg durch den Seniorenklub scheuen die Anwohner. Und abends ist er ohnehin meist abgeschlossen.

So denkt Wolfgang Geist schon weiter in die Zukunft. Wenn erst der frühere Sportplatz wie geplant mit Wohnhäuser bebaut ist, könnte dann über ein Tor von dort der Ort belebt werden.