Erfurt. In Thüringen sollen die allgemeinen Beschränkungen, die aufgrund der Pandemie erlassen wurden, bis einschließlich Mittwoch, 10. Juni, weiter gelten.

Das sieht der Entwurf der neuen Corona-Verordnung vor, der gerade innerhalb der Landesregierung beraten wird. Er liegt dieser Zeitung vor.

Auch danach soll das Mindestabstandsgebot von 1,5 Metern gelten. Dasselbe gilt für die Maskenpflicht in Geschäften und im öffentlichen Verkehr. Das bisherige Kontaktverbot wird aufgeweicht. Es wird nur noch empfohlen, sich mit Personenmehrheiten aus zwei Haushalten oder „mit nicht mehr als zehn sonstigen Personen“ gemeinsam aufzuhalten. Laut dem Entwurf wird noch für den gesamten Sommer der Publikumsverkehr in Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie Theater, Kinos und Bädern untersagt, sofern die Veranstaltungen in geschlossenen Räumen geplant sind.

Auch der Bußgeldkatalog soll in Kraft bleiben.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte vor einer Woche angekündigt, auf landesweit geltende Einschränkungen zu verzichten, nach Protesten allerdings die Pläne relativiert.

Die Verordnung ermöglicht es Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) aber, direkter in den Kommunen zu agieren. Werden mehr als 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche registriert, könne „die oberste Landesgesundheitsbehörde unmittelbar an die unteren Gesundheitsbehörden fachaufsichtliche Weisungen richten“, heißt es in dem Entwurf.

Ministerin Werner: Entwicklung im Kreis Sonneberg "besorgniserregend"

Vor allem der Landkreis Sonneberg rückt hier wieder in den Fokus. Dort kam es in einem Pflegeheim zu einem erneuten Ausbruch, 19 neue Infektionen wurden allein am Donnerstag in dem Kreis gemeldet. Werner nannte die Entwicklung gegenüber dieser Zeitung „besorgniserregend“. Gleichzeitig betonte sie, dass damit die Strategie, den Fokus auf lokale Infektionsherde zu legen, auch bestätigt werde.