Berlin. Außenminister Maas fordert den Eishockey-Verband IIHF auf, Belarus die WM zu entziehen. Sie sei ein “PR-Geschenk für Lukaschenko“.

Wegen der massiven Repressionen gegen die Demokratiebewegung in Belarus hat sich Bundesaußenminister Heiko Maas dafür ausgesprochen, dem autoritär regierten Land die Eishockey-WM zu entziehen. "Wer es ernst meint mit der Solidarität mit Belarus, kann in dieser Lage nicht ernsthaft eine Weltmeisterschaft abhalten wollen", sagte der SPD-Politiker unserer Redaktion.

Außenminister appelliert an Eishockey-Verband

"Das wäre das größte PR-Geschenk für Lukaschenko und ein verheerendes Signal an die Demonstrierenden", so Maas. Er appellierte an den Internationalen Eishockey-Verband (IIHF): "Ich hoffe, dass auch die Organisatoren das einsehen. Das ist keine Frage von politischem Kalkül, sondern von Haltung.“

Die WM soll vom 21. Mai bis zum 5. Juni in Belarus und in Lettland ausgetragen werden. Das Regime von Alexander Lukaschenko geht seit einer international kritisierten Wahl im August massiv gegen friedliche Demonstranten vor.

Entscheidung über Ausrichtung möglicherweise noch im Januar

Maas betonte: "Die ganze Welt hat in den letzten Monaten den Mut der hunderttausenden Frauen und Männer in Belarus bewundert, die auf den Straßen von ihrer Regierung einfordern, was für uns selbstverständlich ist: Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte. Statt auf Dialogangebote einzugehen, reagiert Lukaschenko mit brutaler Repression und Gewalt."

Eine Entscheidung könnte am 25. und 26. Januar fallen, wenn der Rat des Internationalen Eishockey-Verbands (IIHF) tagt.