Erfurt . In Thüringen muss man auf steigende Schülerzahlen und Pensionierungen reagieren. Nach einer Prognose werden in den nächsten Jahren mehr als 8000 neue Lehrer gebraucht.

Nach einer neuen Prognose muss Thüringen im kommenden Jahrzehnt 8020 neue Lehrer einstellen, um auf Pensionierungen und steigende Schülerzahlen zu reagieren. „Diesen Bedarf müssen wir sichern“, sagte Bildungsminister Helmut Holter (Linke) am Dienstag in Erfurt. Wichtig ist demnach, dass mehr Lehramtsstudenten an den Start gehen, dass sie ihr Studium abschließen und ihr Referendariat auch in Thüringen absolvieren.

Für den sogenannten Vorbereitungsdienst für Lehrer stünden im kommenden Jahr bis zu 750 Stellen zur Verfügung, sagte der Minister. Nach der Prognose besteht der höchste Einstellungsbedarf an Lehrern in den Jahren 2022 und 2023 mit 970 beziehungsweise 910 Pädagogen. Danach sinkt er schrittweise bis auf 520 Lehrer im Jahr 2030.

Grund ist die Entwicklung der Schülerzahlen. Die Spitze wird laut Prognose in den Jahren 2025 bis 2027 erreicht mit knapp 253.000 Schülern in Thüringen. Ihre Zahl sinkt dann wieder bis auf rund 248.000 Ende des Jahrzehnts. Holter berief sich dabei auf eine Vorausberechnung der Kultusministerkonferenz.

Nach Angaben des Ministers sind in Thüringen in diesem Jahr bis Ende November 1069 Lehrer eingestellt worden. Angestrebt würden im gesamten Jahr bis zu 1200 Neueinstellungen. Diese Zahl liege höher als der Ersatz der etwa 900 Pädagogen, die voraussichtlich 2019 in den Ruhestand gingen. Auch 2020 werde mit einer ähnlichen Größenordnung gerechnet, so Holter. Die Haushaltsmittel für Neueinstellungen seien gesichert.