Cooling Center, gratis Wasser, Schatten – Hitzeplan für Bad Langensalza gefordert

Friedemann Mertin
| Lesedauer: 2 Minuten
An der Bushaltestelle Wiebeckplatz (Bildmitte) gibt es schattenspendende Bäume, während an heißen Sommertagen ringsum die Sonne brennt.

An der Bushaltestelle Wiebeckplatz (Bildmitte) gibt es schattenspendende Bäume, während an heißen Sommertagen ringsum die Sonne brennt.

Foto: Daniel Volkmann

Bad Langensalza.  Heiße Sommer mit extremen Temperaturen werden häufiger. SPD und Grüne wollen darauf Antworten finden. Wird der Antrag den Stadtrat überzeugen?

Die Stadt soll sich für Hitzewellen besser wappnen, um Einheimische und Gäste vor extremen Temperaturen zu schützen. Das fordert die Fraktion SPD-Grüne und hat für die Stadtratssitzung am heutigen Donnerstag den Antrag zur Aufstellung eines Hitzeaktionsplans eingebracht. SPD-Grüne orientieren sich dabei an einer Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums.

Der Antrag sieht konkrete Maßnahmen vor. Unter anderem Trinkwasserspender im Stadtgebiet; öffentliche Kälteräume; mehr Schatten im öffentlichen Raum, etwa auf Plätzen und an Bushaltestellen; mehr Grün auf Dächern und an Fassaden.

Für die eigene Bevölkerung und nicht zuletzt mit Blick auf den Status als Kurstadt sei es wichtig, auch im Hochsommer Rückzugsorte zu bieten, sagte Dagmar Kleemann (SPD). Durch die natürliche Tallage heize sich die Stadt im Sommer schnell auf und kühle nur langsam ab. Auf die zunehmenden extremen Hitzewellen müsse reagiert werden. Judith Keidel (Grüne) betont, dass es dabei nicht nur um Ältere oder Kranke geht. Auch für gesunde Menschen seien hohe Temperaturen belastend – vor allem wenn diese die eigene Körpertemperatur übersteigen, wie in diesem Sommer.

Mit dem Aktionsplan seien nicht zwingend hohe Investitionen verbunden. Es gehe vielmehr darum, das Thema Hitze fortan bei ohnehin anstehenden Bauprojekten mitzudenken und möglichst viele Akteure für die Problematik zu sensibilisieren, ob privat, kommunal oder aus der Wirtschaft.

Abkühlzentren sind in anderen Ländern bereits etabliert

Die Stadträtinnen nennen Beispiele: Die Gewölbe oder Kirchen der Stadt könnten im Sommer als kühle Rückzugsorte dienen, ähnlich wie es in anderen Ländern mit „Cooling Centern“ schon lange praktiziert werde. Dort könne man zwei bis drei Stunden der Hitze entfliehen und neue Kraft schöpfen.

Es könnten weitere Unterstützer des Refill-Projekts gefunden werden. Dabei wird über eine App angezeigt, wo unterwegs Wasserflaschen kostenfrei aufgefüllt werden können. Bisher sind in Bad Langensalza zwei Händler gelistet. An Haltestellen wiederum könnten die Unterstände künftig lichtdicht gestaltet werden.

Zudem soll auf der städtischen Homepage eine spezielle Hitzeseite eingerichtet werden, mit Informationen über die Hitze-Angebote im Stadtgebiet, Verhaltenshinweisen, Vorhersagen und Warnungen des Deutschen Wetterdienstes etc.

Stadtratssitzung, Donnerstag, 22. September, 19 Uhr, Kultur- und Kongresszentrum in Bad Langensalza