Eisenach. In einem berauschenden Handball-Zweitligaspiel überrollt der ThSV Eisenach die Gäste von TV Hüttenberg mit 30:25 (17:12).

Heimpremiere geglückt. Der ThSV Eisenach bezwang Freitagabend in einem begeisternden Spiel den TV Hüttenberg mit 30:25 (17:12). Vor 1611 Zuschauern in der Aßmann-Halle steigerten sich die Gastgeber ab Mitte der ersten Halbzeit in einen wahren Rausch. Den gewinnbringenden Unterschied machten der alles überragende Denis Karic im Tor und der glänzende Spielgestalter und Ballverteiler Yoav Lumbroso. Als bester Werfer trug sich mit acht Treffern Ante Tokic in das Protokoll ein.

Es war ein Triumph mit Verspätung. Erst acht nach acht konnte es losgehen. So lange rätselte eine dicht gedrängte Traube von Offiziellen rund um den Kampfrichtertisch, wie die Anzeigetafel zu bändigen sei. Diese wollte partout mit einem 99:0 für Eisenach ins Spiel gehen, setzte diese Späße später nach jedem ThSV-Tor trotzig fort und sorgte immer wieder für Unterbrechungen. Beim 5:5 nach zehn Minuten stieg das Kampfgericht auf Handzählung um.

Eisenach begann couragiert, wehrte den Auftakt-Angriff der Hüttenberger ab, ehe Kikanovic mit dem 1:0 (2.) das erste Achtungszeichen setzte. Nur eine Minute später war es Lumbroso, dessen Wurf im Netz zappelte (2:1/3.). Der kleine Israeli trieb das Spiel der Blauen nicht nur ideenreich als Regisseur an, sondern fasste sich immer wieder im Duell Mann gegen Mann und mit giftigen ansatzlosen Würfen ein Herz als Vollstrecker.

Bis zum 9:9 (17.) wogte das Spiel auf und ab, keine Mannschaft konnte sich absetzen. Die Gäste profitierten bis dahin von sträflichen Lücken im Eisenacher Innenblock, während die offensive Hüttenberger Abwehr die ThSV-Angreifer immer wieder auf Umwege schickte.

Doch dann bekam Eisenachs Neu-Keeper Karic mehr und mehr Zugriff auf die Würfe der Hüttenberger, glänzte mit zahlreichen Paraden, und der ThSV zog beinahe mühelos auf 13:9 (24.) davon. Vorn trafen neben Lumbroso in dieser Phase die von ihn immer wieder in Szene gesetzten Außen Tokic und Wöhler, wobei vor allem Tokic mit seiner Raffinesse und Präsenz eine Demonstration der Stärke ablieferte. Der Lohn: Eine komfortable und in dieser Höhe nicht unbedingt erwartete 17:12-Halbzeitführung.

Und anders als in Dresden ließ Eisenach nach dem Wechsel nicht locker. Karic hielt, was es zu halten gab. Lumbroso wirbelte – und alle zusammen bauten den Vorsprung auf acht Tore aus (22:14/38.). Beim 26:19 (51.) war die Vorentscheidung gefallen. Der Rest war grenzenloser Jubel.

Schöne Geste nach dem Abpfiff: Tomas Sklenak, das Ex-Eisenacher Idol im Hüttenberger Trikot wurde unter tosendem Applaus in die Hall of Fame des ThSV aufgenommen.

Und die Anzeigetafel? Zeigte am Ende 199:12. Fast richtig.