Wünschendorf. Gestern wurde das neue Bauwerk über die Weida in Wünschendorf für Fahrzeuge und Fußgänger freigegeben.

Gestern Vormittag wurde die neue Schafsbrücke über die Weida im Wünschendorfer Ortsteil Mildenfurth für den Verkehr freigegeben. Noch stehen Restarbeiten und die VOB-Abnahme aus, dann wird das Bauprojekt mit der langen Vorgeschichte abgeschlossen sein.

Am Bauwerk, das aus dem Jahr 1930 stammt, hatte jahrelang der Zahn der Zeit genagt. Das äußerste sich auch in der Zustandsnote: Die Brücke erhielt bei der letzten Hauptprüfung im Jahre 2013 die Note 3,5. Bei 4,0 hätte sie sofort gesperrt werden müssen. Jede Menge Schäden wies das Bauwerk auf, das zudem auf zwölf Tonnen lasteingeschränkt war. Ein ausgebrochenes tragendes Widerlagermauerwerk, freiliegende, stark verrostete Hauptbewehrungen einhergehend mit Aussinterungen und Durchfeuchtungen des Überbaus verlangten dringenden Handlungsbedarf.

2014 geplant, 2017 ausgeschrieben und 2018 als Auftrag vergeben, ist aus wirtschaftlichen Gründen die neue Querung in ähnlicher Bauweise – mit durchlaufender Stahlbetonplatte und auf acht Meter tiefen Stahlbetonpfählen – entstanden. Die Fahrbahn wurde durchgehend auf 6,50 Meter verbreitert, eine Tonnagebegrenzung gibt es nicht mehr.

In die Gemeinschaftsmaßnahme von Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr, Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Zweckverband „Mittleres Elstertal“, Gemeinde Wünschendorf, TEN Thüringer Energienetze und Telekom flossen mehr als 3,3 Millionen Euro. Davon trug der Freistaat für die Landesstraße mit dem Brückenbau 1,8 Millionen Euro. Hauptauftragnehmer war die Strabag AG. Begleitend entstand gemäß des Hochwasserschutzkonzeptes auf einer Länge von 80 Metern eine Hochwasserschutzmauer. „ Mit der anvisierten 41. Kalenderwoche liegen wir absolut in der geplanten Zeit“, so Thomas Winkler vom Wünschendorfer Bauamt.

Für massiven Bürgerprotest und Widerspruch sorgt weiterhin der im Rahmen dieser Maßnahme vom Zweckverband Wasser/Abwasser Mittleres Elstertal (ZVME) gelegte zentrale Abwasseranschluss, für den jeder der über 40 Hauseigentümer eine eigene Abwasserpumpstation bauen soll. Mittlerweile sind ihnen die Anschlussbescheide zugegangen.