Für „Mein Real“ in Gotha gibt es jetzt Gewissheit

Tobias Leiser
| Lesedauer: 2 Minuten
Von der Insolvenz des Real-Konzerns ist auch der Markt in Gotha-West betroffen.

Von der Insolvenz des Real-Konzerns ist auch der Markt in Gotha-West betroffen.

Foto: Tobias Leiser

Gotha.  Lange war unklar, wie es für die Gothaer Filiale von „Mein Real“ weitergeht. Jetzt teilte das Unternehmen mit, welchen Plan es für den Supermarkt gibt.

Wochenlang hielt sich der Konzern bedeckt. Nun gibt es Gewissheit: Die „Mein Real“-Filiale in Gotha wird zum 31. März 2024 geschlossen. Für insgesamt 45 Standorte in ganz Deutschland habe das Unternehmen trotz intensiver Bemühungen bisher keine Abnehmer finden können, teilte die Real GmbH am Montagabend mit.

Angesichts der schwierigen Lage des Konzerns sei die Schließung von Märkten unvermeidlich, sagte Bojan Luncer, Vorsitzender der Geschäftsführung. Die Entscheidung habe man nach sorgfältiger Prüfung aller Alternativen getroffen. Der Geschäftsbetrieb soll in den betroffenen Filialen bis Ende März 2024 normal fortgesetzt werden.

Ein Markt in Thüringen kann gerettet werden

Zumindest 18 Märkte konnten gerettet werden. 14 Standorte übernimmt die Rewe-Gruppe. Dazu gehört auch der Markt in Erfurt. Drei weitere Filialen gehen an Kaufland, eine an Edeka. Dadurch habe der Konzern 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine langfristige Zukunftsperspektive sichern können, sagt Bojan Luncer. Einen weiteren „Mein Real“-Markt gibt es in Weimar-Süßenborn. Auch dieser soll bis Ende März 2024 geschlossen werden.

Bereits am 2. November berichtete die Lebensmittelzeitung, der Geschäftsbetrieb von 62 Großflächen solle bis zum 31. März 2024 eingestellt werden. Eine Quelle für diese Information nannte das Medium nicht. Übrig blieben nach damaligem Stand noch 49 Häuser, deren Zukunft immer noch offen sei, hieß es weiter.

Die Real GmbH stellte am 29. September einen Antrag auf Eröffnung einens Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Mehrere Versuche, die Marke „Mein Real“ zu retten, waren in den vergangenen Jahren gescheitert. Bis Juni 2022 waren 160 Standorte in Deutschland von Kaufland, Globus, Edeka und Rewe übernommen worden.

Hohe Verluste zwei Jahre in Folge eingefahren

62 Filialen, die an die Unternehmerfamilie Tischendorf abgegeben worden waren, kaufte der Mutterkonzern, die SCP-Gruppe, im Mai dieses Jahres wegen kritischer wirtschaftlicher Verfassung der Real GmbH wieder zurück. Ein Blick in die Bilanzen zeigt, dass das Unternehmen in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 jeweils rund 174 Millionen Euro Verlust machte.

Leser aus Gotha hatten sich mehrheitlich gewünscht, dass Globus den Markt übernehmen soll. Vereinzelt hofften Menschen auch auf eine Diskothek oder einen Baumarkt. Aus der Mitteilung der Real GmbH ergibt sich, dass Globus, Kaufland und Edeka derzeit nicht an der Filiale in Gotha West interessiert sind.