Ohrdruf. Das Metallgestaltersymposium im Ohrdrufer Tobiashammer ist beendet. Die Teilnehmer stellten am Samstag ihre Skulpturen vor.
Seinen Abschluss fand am Samstag das 38. Metallgestaltersymposium in Ohrdruf. Im Tobiashammer, der eine Woche lang Teilnehmern aus Deutschland, Tschechien und Norwegen als Arbeitsplatz diente, stellten diese ihre entstandenen Metallskulpturen vor. Das Thema ihrer Projekte drehte sich um „Wasser ist Leben“.
Seit nunmehr drei Jahren ist das Industriedenkmal, das weit über Thüringens Grenzen hinaus bekannt ist, geschlossen. Grund: Die Sanierung ist ins Stocken geraten. Deshalb waren die Macher des Tobiashammer auch froh, dass sie in diesem Jahr von der Ohrdrufer Stadtverwaltung wieder eine Genehmigung für das Symposium erhalten konnten. „Das Metallgestaltersymposium sorgt dafür, dass der Tobiashammer erhalten bleibt“, sagt Manfred Wendler vom Tobiashammer-Forum. In seiner Eröffnungsrede machte er noch einmal auf die Bedeutung des Industriedenkmals aufmerksam und auf den großen Skulpturenpark im Gelände, der allerdings nicht zugänglich ist. Denn zum Denkmaltag am gestrigen Sonntag, wurde der Tobiashammer auch schon wieder geschlossen. Wendler hofft, dass die Stadt noch in diesem Jahr mit der Sanierung beginnen wird, denn es gebe nichts schlimmeres, als wenn der Hammerwerk nicht mehr zu hören wäre.
Eine Woche lang brannte das Schmiedefeuer im technischen Denkmal. Die Metallgestalter pochten, hämmerten und schmiedeten ihre Kunstwerke. Mit dabei waren diesmal Melvin Kaczmarczyk und der gebürtige Gothaer Christoph von Rohden. Die Beiden haben drei Stelen aus Stahl geformt, die am oberen Ende mit Löchern versehen wurden und ihnen den Namen „Parsimonie“ gegeben. „Das Material fließt um die Löcher, die wie Wassertropfen wirken sollen, herum und stellen somit einen Teil des Lebens dar“, erklärt Christoph von Rohden, dessen Vater Wolfgang von Rohden Cellist bei der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach ist.
Eine aus dem Wasser aufsteigende Fee
Ganz anders arbeitet die Norwegerin Monica Kjellman-Chapin. Ihre Skulptur stehe in enger Verbindung mit Stein und Landschaft und soll einen teil ihrer norwegischen Heimat darstellen. Die aufrechtstehenden Stahlsäulen ragen in den Himmel und sind der Architektur von Bäumen nachempfunden. „Water wills its way - Wasser will seinen Weg“ nennt die Professorin ihre Skulptur. Kjellman-Chapin, die viele Jahre in den USA gelebt hat, betreibt in ihrer Heimat ein kleines Hammerwerk.
Die beiden Schmiede Dan Zbránek und Václav Noha erschufen eine Wasserfee. Als Quelle des Lebens dienen Tropfenformen die vom Fuß der Skulptur nach oben ragen. Die Figur, die von Meisterhand erschaffen wurde - so ist Václav Noha ein Schmiedeweltmeister - stellt eine aus dem Wasser aufsteigende Fee dar.
Natürlich dürfen beim Metallgestaltertreffen auch nicht die Schüler aus dem Gymnasium Gleichense fehlen. Es gehört schon zur Tradition, dass sie ein eigenes Kunstwerk schaffen. Unter der Anleitung von Melvin Kaczmarczyk entstand eine Vogeltränke. Lehrerin Margarete Pohl: „Kevin, Linus, Arnold, Philipp, Arthur und Ralf sind mit Routine herangegangen.“ Die Schüler hatten bereits im vergangenen Jahr am Symposium teilgenommen.