Mitmachaktion des Naturschutzbundes geht noch bis Sonntag

Ilm-Kreis. Die „Stunde der Wintervögel“ ist die größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands: Vogelfreunde sind landesweit dazu aufgerufen, eine Stunde lang alle Vögel von Wohnung, Haus oder Garten aus zu erfassen und zu melden. 2020 hatten sich an der Nabu-Aktion mehr als 143.000 Menschen beteiligt.

Bei der letzten großen Vogelzählaktion – der „Stunde der Gartenvögel“ – wurden im Ilm-Kreis in 146 Gärten 4013 Vögel gezählt. Der Haussperling belegt hier den ersten Platz, gezählt wurden 653 Tiere in über 61 Prozent der Gärten, das sind immerhin gut 22 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Es folgten die Amseln mit 364 Tieren, allerdings ging ihre Zahl in den Gärten der Region um über 20 Prozent zurück. den dritten Platz belegen die Kohlmeisen. Elstern wurden fast genauso viele gezählt (272) wie Blaumeisen (256), allerdings ist der Rückgang bei Letzteren mit gut 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr am stärksten. Mit jeweils nur einem gezählten Vogel belegen Sperber, Wanderfalke, Pirol und Neuntöter den geteilten letzten Platz bei den Mitte 2020 gezählten Vögeln im Ilm-Kreis.

Die „Stunde der Wintervögel“ geht noch bis Sonntag, 10. Januar, in die elfte Runde. Wer an der "Stunde der Wintervögel" teilnehmen möchte, soll in dem Zeitraum eine Stunde lang im Auge behalten, welche Vögel sich in welcher Anzahl an einem Ort wie Balkon, Garten oder Park zeigen. Die Daten kann man dann telefonisch, im Internet oder mit einer Nabu-App melden. "Damit kann jede und jeder mithelfen, eine detaillierte Momentaufnahme der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern zu ermöglichen", so Leif Miller, der Bundesgeschäftsführer des Naturschutzbundes.

In diesem Jahr interessiert sich der Nabu insbesondere für Blaumeisen, vor allem wegen einer durch ein Bakterium ausgelöste Epidemie im Frühjahr 2020. Diese sorgte den Naturschützern zufolge für den Tod Tausender Blaumeisen. Die Frage sei nun, ob das immer noch spürbar sei.

Schon bei der „Stunde der Gartenvögel“ nahmen nach den Worten von Klaus Lieder vom Naturschutzbund Thüringen wegen den Einschränkungen der Bewegungsfreiheit wegen der Corona-Pandemie deutlich mehr Menschen teil. Darauf hofft man auch jetzt bei der „Stunde der Wintervögel“.
Unter der kostenlosen Rufnummer 0800/1157115 werden Beobachter-Daten am bis zum 10. Januar von 10 bis 18 Uhr direkt entgegengenommen.