Thomas Beier über einen tödlichen Verkehrsunfall am Jenaer Ernst-Abbe-Platz.

Erneut hat es im Jenaer Stadtzentrum einen tödlichen Verkehrsunfall gegeben. Am Montagvormittag ist eine Seniorin am Nordeingang der Goethegalerie von einem Lkw-Fahrer touchiert worden und starb. Der Unfall ereignete sich auf einem Gehweg - wie auch der tödliche Unfall mit einem Radfahrer vor drei Wochen. Neben dem Mitgefühl für die Angehörigen und Hinterbliebenen treibt mich auch diese Frage um: Wie kann so etwas passieren? Wieso stirbt ein Mensch auf einer Fläche, die als Fußgängerzone ausgewiesen ist, oder zumindest als solche erscheint?

Gerade auf dem Ernst-Abbe-Platz sehen wir in den letzten Jahren eine zunehmende Motorisierung. Lieferverkehr, Taxen, Baufahrzeuge, Leute, die sich verfahren... Selbst die Polizei läuft hier nicht mehr Streife, sondern sie fährt im Streifenwagen. Mittendrin noch Radfahrer, die Straßenbahn und eben Fußgänger. Es muss daran erinnert werden, dass es für die Umgestaltung des Ernst-Abbe-Platzes vor Jahren einen Wettbewerb gegeben hatte.

Lkw überfährt Seniorin in Jena

Die Umsetzung der Pläne scheiterte an den komplizierten Eigentumsverhältnissen. Doch eines der Ziele von damals gewinnt leider an bitterer Aktualität: Der Platz sollte so umgestaltet werden, dass dort Fußgänger ruhig laufen können und keine Angst haben müssen, überfahren zu werden. Das Ziel muss für die gesamte Innenstadt gelten.