Jena. Die Forderung zum Friedenstag lautet: Die Waffen müssen schweigen. Über den Weg bis dahin, gibt es verschiedene Meinungen.
Der Weltfriedenstag der Vereinten Nationen findet am Freitag, 22. September, Widerhall auf dem Jenaer Holzmarkt. Ein Aktionsbündnis plant ab 17 Uhr eine Friedens-Kundgebung mit der Forderung „Die Welt braucht Frieden“. Die Aktion wird mitgetragen durch Gewerkschaftsbund DGB, die Einzelgewerkschaft IG Metall, den Friedenskreis und die Friedensgruppe Jena, die Linke, den Humanistischen Verband in Jena und die Gruppe Klimanotstandszentrum Jena.
Sabine Lötzsch vom Friedenskreis Jena sagt, dass es im Vorfeld unter allen Beteiligten eine Abstimmung auf einen gemeinsamen Nenner gab. Und dieser heißt in Bezug auf den Krieg in der Ukraine: Der Angriffskrieg Russlands wird verurteilt, es werden ein Waffenstillstand und Friedensverhandlungen gefordert. Wie sich das genau erreichen lässt, dazu gibt es auch in der Gruppe unterschiedliche Auffassungen. Dass sich mit Waffen kein Frieden schaffen lässt, sei jedoch Konsens. Überall, wo Kriege und Bürgerkriege in der Welt toben, sterben Menschen. Der Friedenskreis Jena ist besorgt über eine Stimmung in Deutschland, die fast als Kriegsstimmung zu bezeichnen ist. Die Bundesregierung müsse sich stärker auf friedliche Ansätze fokussieren.
Ulrike Hoffmann, die Vorsitzende des DGB-Kreisverband Jena-SHK, ist traurig über eine Debatte, die sich scheinbar immer nur um mehr Waffen dreht. Dabei gebe es den klaren Beschluss der Uno, die diplomatischen Bemühungen zu intensivieren. „Was ist aus uns nur geworden?“, fragte sie sich gerade auch mit Blick auf die Tradition der Jenaer Friedensbewegung. Jeder Euro, der zusätzlich für Aufrüstung ausgegeben werde, fehle an anderer Stelle gerade auch für den Klimaschutz und heranwachsende Generationen.
Angelika Hesse von der Friedensgruppe Jena hofft auf eine breite Beteiligung. Das große Zeichen für den Frieden sei wichtiger denn je. Es sei ein Irrglauben, immer mehr Waffen für die Ukraine würden zu einem schnelleren Ende des Krieges führen.