Thomas Beier über Sigmund Jähn und Jena.

Die Nachrufe auf den am Wochenende verstorbenen Kosmonauten Sigmund Jähn reißen nicht ab. Und hieran anknüpfend könnte ein lokales Vermächtnis des verdienstvollen Weltraumpioniers heißen: Mögen Astronomie und Jena weiterhin aufs Engste miteinander verbunden bleiben!

Es sind eben nicht nur die bekannten Planetarien aus dem Hause Zeiss, die uns den Himmel auf die Erde holen. Die Firma Jena-Optronik gehört ferner zu den Pionieren der multispektralen Weltraumforschung und 3D-Aufnahme-Systeme. Sensoren aus Jena helfen überdies, Satelliten stabil und exakt auf Kurs zu bleiben.

Es gibt noch heute Jenaer, die den heutigen Parkplatz am nicht mehr vorhandenen Eichplatz liebevoll „Platz der Kosmonauten“ nennen. Den Namen bekam der „Zentrale Platz“ kurz nach dem Jenabesuch Jähns am 24. September 1978. Das war natürlich ein veritables Propaganda-Ereignis.

Dem Besuch des berühmten Fliegerkosmonauten ist es auch zu danken, dass bis hinauf zur Landgrafen-Berggaststätte eine Asphaltstraße gebaut wurde. In der DDR war Straßenerhalt ansonsten nicht unbedingt ein Top-Thema.

Dennoch bekam Jena eine Stadtautobahn nach Lobeda, die ab heute an der Lobedaer Brückenbaustelle für vier Tage zum Nadelöhr wird. Nach Weltraummaßstäben ist das freilich ein ganz kleine Baustelle. Sternstaub eben.