Weimar. Weimars Stadtspitze, Touristiker und der Yiddish Summer würdigen die jahrelange engagierte Arbeit der Nachbarn um ihr jüdisch-mittelalterliches Erbes.
Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) hat die Stadt Erfurt zur Aufnahme ihres jüdisch-mittelalterlichen Erbes in die Liste der Unesco beglückwünscht „Wir freuen uns sehr, dass das bedeutende Erbe jüdischen Lebens in Erfurt diese hohe Anerkennung erfahren hat. Damit wird die jahrelange, engagierte Arbeit Erfurts, diesen Schatz wiederzuentdecken, ins öffentliche Bewusstsein zu heben und für die Zukunft zu erhalten, zu Recht gewürdigt“, betonte der OB.
In die Riege der Gratulanten reiht sich auch Ulrike Köppel, Geschäftsführerin der weimar GmbH, ein: „Es ist eine riesige Chance für den Tourismus in Thüringen, dass Erfurt nun auch Unesco-Welterbe ist. Ganz nah zur Klassik und dem Bauhaus in Weimar, der Wartburg und dem Hainich können wir mit fünf Welterbe-Auszeichnungen für internationale Gäste noch sichtbarer werden. In Weimar wissen wir gerade von unseren ausländischen Gästen, wie wertvoll und anerkannt der Unesco-Welterbestatus ist.“
Zeugnisse nicht verstecktin geschlossenen Archiven
Nicht zuletzt brachten der Yiddish Summer Weimar und sein Träger, die Other Music Academy, ihre Freude über die Entscheidung, zum Ausdruck, Erfurt für seine jüdische Geschichte, Architektur und Artefakte als Welterbe anzuerkennen. Auch wichtige Zeugnisse der westjiddischen Sprache und Kultur würden dort bewahrt, nicht versteckt in geschlossenen Archiven, sondern für jedermann sicht- und erlebbar. „In unserer Zeit, in der die unermesslichen Verbrechen des Holocausts noch immer die populären Darstellungen alles Jüdischen überschatten, wirft die Unesco-Anerkennung ein Licht darauf, wie jüdische Menschen wirklich gelebt, gewirkt, geschaffen und ihre Religion und Kultur über mehr als 900 Jahre hinweg weitergegeben haben – nicht irgendwo auf der Welt, sondern genau hier in Erfurt“, sagte der künstlerische Leiter Alan Bern.