Leipzig. Die 3. Fußball-Liga legt wieder Wert auf sportlichen Wettstreit.

Mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs an diesem Samstag mit sieben Partien des 28. Spieltags geht die zwölfwöchige Leidenszeit mit Abbruchforderungen, gegenseitigen Schuldzuweisungen und politischen Ränkespielchen zu Ende. Einige Clubs bringen sich dennoch für juristisches Nachspiele in Stellung.

Der Tabellen-Zweite Waldhof Mannheim, der heute gegen den KFC Uerdingen seinen Aufstiegsplatz erfolgreich verteidigen will, hatte zwei Rechnungen für die Umsetzung des Hygiene-Konzepts in einer Gesamthöhe von 79.000 Euro an den DFB zur Begleichung weitergeleitet. Der DFB lehnte die finanzielle Forderung des Clubs ab – Ausgang offen. Sportlich will Waldhof die Serie von 13 Spielen ohne Niederlage fortsetzen. Die Uerdinger Elf kommt mit Neu-Trainer Stefan Krämer, der bereits von 2018 bis Januar 2019 beim KFC war.

Mit fünf englischen Wochen bis zum 4. Juli wird der Fokus schnell auf andere Aspekte wie Belastungen, Verletzungen und Regeneration gelenkt. „Bayern-Spieler sind es gewohnt, im Drei-Tage-Rhythmus zu spielen, für uns ist das neu“, sagte Rostocks Trainer Jens Härtel vor der Reise nach Zwickau. Halles Kapitän Jan Washausen meinte vor dem Spiel in Münster: „Das Pensum, das uns abverlangt wird, ist der Horror. Das ist körperlicher Wahnsinn und auch mental eine Herausforderung.“

Für viele Teams war die Vorbereitungszeit mit Mannschaftstraining aufgrund regionaler Verbote extrem kurz. Der 1. FC Magdeburg konnte erst am vergangenen Dienstag einsteigen, musste dafür extra ins niedersächsische Schöningen reisen. Daher tritt der Club, der sich für einen Saisonabbruch ausgesprochen hatte, laut Manager Mario Kallnik „nur unter Vorbehalt“ an. Er sehe in der aktuellen Situation keine gleichen Wettbewerbsbedingungen. Die politischen Entscheidungsträger machten erst vier Tage vor dem Duell gegen Kaiserslautern den Weg frei für die Austragung in der heimischen Arena.