Hörschel. Die Athleten aus der Landeshauptstadt sorgten dafür, dass die 22. Auflage des Rennsteig-Staffellaufes nicht ganz ins Wasser fiel.

Am Wochenende mit dem längsten Samstag des Jahres traf sich traditionell die Thüringer Läuferschaft, um mit einem Staffellauf, die 171 Kilometer des Rennsteigs unter die Füße zu nehmen. Leider musste auch diese Traditionsveranstaltung 2020 vom GutsMuths-Rennsteiglaufverein coronabedingt abgesagt werden. Da inzwischen aber die Kontaktbeschränkungen aufgehoben und kleinere sportliche Events wieder erlaubt sind, startete das Team des USV Erfurt seinen individuellen 22. Rennsteiglauf pünktlich um 6 Uhr in Blankenstein – so, wie das schon die ersten 20 Jahre üblich war.

Die Unisportler hatten einen etwas holprigen Start und büßten rund 40 Minuten auf ihren Zeitplan ein. Mit Adrian Panse hatten sie ihren besten Mann auf die schwere Startetappe von Blankenstein nach Grumbach geschickt. Der kennt die Strecke sehr gut aus den vergangenen Jahren, in denen er zweimal das Rennen im Team mit dem Rennsteiglaufverein gewann.

An der falschen Stelle auf den Läufer gewartet

Leider versagte aber beim Begleitteam die Orientierung. Man wartete an der falschen Stelle auf den Läufer, der richtig und schnell zur geplanten Wechselstelle in Grumbach lief, dort aber vergeblich seine Ablösung suchte. Nachdem man sich wiedergefunden hatte, lief dann Ingo Weidenkaff im flotten Tempo die „fränkische Etappe“ bis zur ehemaligen innerdeutschen Grenz an der Schildwiese.

Dann, am Ende der 3. Etappe bei Neuhaus, das nächste Problem: die Läuferin Babett Udhardt wurde von einem freilaufenden Hund attackiert und gebissen. Ihr Radbegleiter Jens Panse, der gerade kurzzeitig auf die Straße gewechselt war, konnte nur noch die Etappe bis zum Wechsel am Ortsausgang zu Ende laufen, wo Tino Hagemann mit Laufbegleiter Rico Bechmann übernahm. Das Team im Mannschaftsbus wartete unterdessen auf die Polizei, um Anzeige gegen die flüchtige Hundehalterin zu erstatten.

Kristin Hempel lief ein schnelles Rennen auf der 6. Etappe

Fortan lief es aber nach Plan. Die 5. Etappe teilte sich der 14-jährige Moritz Prescher mit seinem Vater Frank. Die zweimalige Rennsteiglaufsiegerin Kristin Hempel lief ein schnelles Rennen auf der 6. Etappe nach Oberhof und zeigte dabei, dass mit ihr auch in Zukunft in der Laufszene zu rechnen sein wird.

Jens Finger übernahm den 7. Streckenabschnitt zur Neuen Ausspanne und wechselte auf Anna Lena Panse, die Tochter des USV-Präsidenten. Eigentlich wollte sie sich die 14 Kilometer mit ihrem Vater, der sie auf dem Rad begleitete, teilen, doch sie lief dann die Strecke in starken 1:19 Stunden komplett durch.

Die mehr als 20 Kilometer lange Etappe über den Inselsberg zur Hohen Sonne absolvierte Abteilungsleiter Frank Becker in starken 1:35:21 Stunden. Auf dem Parkplatz kam es erneut zum Treffen der Erfurter Sportler.

Hoffnung auf einen regulären 22. Rennsteigstaffellauf

Eine Fahrradstaffel um Patrick Letsch hatte sich von Grumbach aus auf den Weg gemacht, um ihren „Ersatzstaffellauf“ zu bestreiten. „Staffellauf ist aber die schönere Variante“, gestand der Ex-USV-Läufer André Fischer, der jetzt in Dresden lebt, und sich über das Treffen mit seinen ehemaligen Mannschaftskameraden freute.

Natürlich waren die Biker etwas eher im Ziel in Hörschel, wo sie von den Läufern herzlich begrüßten wurden. Schlussläufer Joachim Lange erreichte das Ziel am „Tor zum Rennsteig“ nach insgesamt 15:13:50 Stunden.

„Wir waren sonst deutlich schneller“, bilanzierte Präsident Jens Panse, aber angesichts der Schwierigkeiten unterwegs, sei man froh, dass Ziel wieder wie in jedem Jahr erfolgreich erreicht zu haben. Im kommenden Jahr hoffen alle auf einen regulären 22. Rennsteigstaffellauf. Für die Erfurter Unisportler wird es dann bereits der 23. sein.