Schleiz. Trotz des 5:0 beim Landesklasse-Team FSV Schleiz hat der FC Carl Zeiss Jena nicht überzeugt.

Der Außenseiter hatte beim Pokalspiel am Freitagabend gut mitgehalten. Der Schleizer Trainer Roger Fritzsch haderte gar mit der Chancen­verwertung seines Teams. „Wir können sogar in Führung gehen, haben zweimal Pech“, sagte er. „Mit dem Ergebnis kann ich nicht leben.“

Zeiss-Trainer Lukas Kwasniok wollte die Partie nicht schönreden. „Es ist so gelaufen wie befürchtet“, sagte der Coach des Drittligisten. Er habe an den Tagen zuvor jeweils in Doppel­einheiten im Fitnessbereich mit den Spielern gearbeitet. „Es war anzunehmen, dass es kein Spektakel werden wird.“

Personelle Entspannung zeichnet sich ab

Die Jenaer waren mit einem kleinen Kader nach Schleiz gereist. Wirklich geschont hat der Trainer aber nur Stürmer Julian Günther-Schmidt, weil der nach seiner langen Verletzungspause in Zwickau durchspielen musste. Torwart Jo Coppens plagt sich mit einer Schleimbeutel-Entzündung, Maximilian Rohr kam wegen eines vereiterten Zehs nicht zum Einsatz, Dominik Bock wegen Schmerzen an der Achillessehne. Tim Kircher musste wegen Rückenschmerzen aussetzen.

Doch personelle Entspannung zeichnet sich ab. Im Laufe der Woche soll Linksverteidiger Patrick Schorr nach seinem Muskelfaserriss wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Mit dem neu verpflichteten Außenbahnspieler Raphael Obermair steht eine weitere Alternative parat. Kwasniok lobt dessen Spielwitz und Geschwindigkeit. „Er bringt uns eine andere Facette, bewegt sich im Rücken des Gegners“, sagte der Jenaer Trainer, der Tim Walter, den Coach des Zweitligisten VfB Stuttgart, um eine Einschätzung gebeten hatte. Jener betreute einst Obermair beim FC Bayern München II und empfahl den Transfer.

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Für Obermair blieb nicht viel Zeit zum Ankommen. „Im ersten Training habe ich mir die lange Autofahrt aus den Beinen gelaufen. Ich muss meine Mitspieler und das Team erst kennenlernen“, sagte der 23-Jährige nach seinem Debüt im Pokalspiel. „Ich merke, dass für mich noch Luft nach oben ist. Nach sechs Wochen ohne Spiel werde ich alles dafür geben, dass ich so schnell wie möglich fit bin.“

Als personelle Alternative hat sich auch Youngster Niklas Jahn mit seinen beiden Toren angeboten. „Leider hatte er sich nach dem Ingolstadt-Spiel einen Virus zugezogen und war sieben, acht Tage raus“, sagte Trainer Kwasniok. Nach wie vor mache es der 18-Jährige sehr gut im Training. „Er hat den Vorteil, dass er den Ball nicht immer nur in den Fuß will, sondern ihn auch in die Tiefe fordert.“

Das nächste Punktspiel steht am Sonntag gegen Aufsteiger Waldhof Mannheim an. „Alle, die glauben, dass es einfach wird, liegen komplett falsch“, sagt Kwasniok. Aus seiner Sicht kommen die Mannheimer in dieser Saison unter die ersten acht. „Sie haben erfahrene Jungs, wollen den Ball – das unterscheidet sie von den bisherigen Gegnern mit Ausnahme von Münster.“ Gemeinsam mit seinem Assistenten Lucca Strolz, der am Wochenende seine Freundin geheiratet hat, wird er einen Plan für die ersten Punkte schmieden.