Axel Lukacsek über Erfurts Verzicht auf eine U-23-Elf.

Würde Geld keine Rolle spielen, wäre es längst beschlossene Sache gewesen. Aber so musste sich der FC Rot-Weiß Erfurt vorerst von der ambitionierten Idee verabschieden, wieder mit einer zweiten Mannschaft als Bindeglied zwischen Junioren und den Männern an den Start zu gehen. Keine Frage, den sportlichen Sinn hatte niemand in Zweifel gezogen. Es ist allerdings ein Sieg der Vernunft, das Projekt – wie jüngst der FC Carl Zeiss Jena aus den gleichen Gründen – nun auf Eis zu legen..

Dass in den vergangenen Wochen nur ein Bruchteil der anvisierten 75.000 Euro zusammengekommen sind, hat gezeigt: Nur weil das Damoklesschwert des Insolvenzverfahrens verschwunden ist, sprudeln nicht plötzlich neuen Geldquellen.

Auch in der Saison 2024/25 geht der FC Rot-Weiß Erfurt mit einer ersten Männermannschaft ins Rennen. Eine U23-Elf dagegen wird es nicht geben.
Auch in der Saison 2024/25 geht der FC Rot-Weiß Erfurt mit einer ersten Männermannschaft ins Rennen. Eine U23-Elf dagegen wird es nicht geben. © Sascha Fromm

Ohnehin gibt es genügend andere Projekte, die es erst einmal zu festigen gilt. Gerade erst hat Rot-Weiß zwar das Gütesiegel als Nachwuchsleistungszentrum zurückerhalten. Aber auch hier ist ein wirtschaftlicher Kraftakt nötig, um die Ausbildung der Talente dauerhaft auf sichere Füße zu stellen.

Bevor eine U-23-Elf installiert wird, muss sich zudem die erste Mannschaft stabilisieren. Wie schmal der Grat selbst in der Regionalliga ist, zeigt die sportlich dürftige Bilanz in dieser Saison. Gelingt es irgendwann, eine neue Euphorie zu entwickeln und vielleicht sogar den Drittliga-Aufstieg zu schaffen, sollte die Reaktivierung der Zweiten wieder ein Thema sein. Aber erst dann.

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