London. Als Mitglied der Comedy-Truppe Monty Python brachte Eric Idle Generationen zum Lachen. Das von ihm geschriebene „Always Look On The Bright Side Of Life“ wurde zu einer zeitlosen Gute-Laune-Hymne.

Mit einer legendären, grotesken Filmszene hat sich Eric Idle unsterblich gemacht. Am Ende von Monty Pythons „Das Leben des Brian“ versucht er als Todgeweihter, bei einer Massenkreuzigung für Stimmung zu sorgen und den wegen eines Versehens gekreuzigten Brian aufzumuntern. Am Kreuz beginnt Idle zu singen: „Always Look On The Bright Side Of Life“.

Das Lied wurde noch berühmter als der Film. Es ist ein Klassiker des britischen Humors, eine erhebende Hymne und laut einer Studie von 2014 der meistgespielte Song bei Beerdigungen in Großbritannien. Für Eric Idle, der am 29. März 80 Jahre alt wird, ist es auch eine Art Lebensmotto.

Am College lernt er seine Mitstreiter kennen

Der britische Komiker, Schauspieler, Schriftsteller und Musiker wurde als Mitglied der legendären Comedy-Truppe Monty Python in den 1960er und 1970er Jahren bekannt - zunächst im Fernsehen mit der revolutionären Sketch-Serie „Monty Python's Flying Circus“, später im Kino mit Komödien wie „Die Ritter der Kokosnuß“, jener Kultsatire „Das Leben des Brian“ oder „Der Sinn des Lebens“.

Der Sohn einer Krankenschwester und eines Sergeants der Royal Air Force (RAF) wurde 1943 im englischen South Shields geboren. 1945 kam Idles Vater bei einem Autounfall ums Leben. Die RAF bezahlte seine Schulausbildung. Nach der Schule ging er ans Pembroke College der Universität Cambridge, um Englische Literatur zu studieren. 1965 schloss Idle dort mit dem Bachelor Of Arts ab.

Das Pembroke College wurde allerdings in anderer Hinsicht ein schicksalhafter Karriereschritt für ihn. Denn dort lernte Idle seine späteren Monty-Python-Kollegen John Cleese, Graham Chapman und Terry Jones kennen, mit denen er bald in Comedy-Shows auftrat.

Nach dem Studium spielte Idle zunächst in Revues und am Theater, bevor er sich dem Fernsehen zuwandte. Er wirkte in TV-Produktionen der BBC mit und schrieb auch als Autor für die Radio- und Fernsehprogramme der British Broadcasting Corporation. Zusammen mit Michael Palin, Terry Jones und Terry Gilliam wirkte er in der preisgekrönten Kinderserie „Do Not Adjust Your Set“ mit, die mit absurdem Humor zunehmend erwachsene Zuschauer begeisterte.

Der Erfolg der Serie führte zu „Monty Python's Flying Circus“, wo sich viele Elemente von „Do Not Adjust Your Set“ wiederfanden. Weil die Sketch-Reihe zunächst im Spätprogramm lief, ließ die BBC den Komikern weitgehend freie Hand. „Alles war möglich“, erinnerte sich Idle vergangenes Jahr im „Guardian“-Interview. Niemand rechnete ernsthaft damit, dass der merkwürdige Humor ein größeres Publikum begeistern würde. Tatsächlich setzte der Erfolg erst mit Verzögerung und nach der Ausstrahlung in den USA ein.

Idle spielte stocksteife TV-Moderatoren, Handelsvertreter von Witzen oder den Händler Harry, der Brian in „Das Leben des Brian“ mit seinen Feilschereien zur Verzweiflung bringt. Eine seiner legendärsten Rollen war der Möchtegern-Playboy Arthur, der seine sexuellen Andeutungen mit dem ständigen Zusatz „Knick knack, zwinker zwinker“ unterstreicht, bevor er sich schließlich als Jungfrau outet.

Privat ist Eric Idle seit 1981 mit dem US-Model Tania Kosevich verheiratet. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, schreibt er in seiner 2018 veröffentlichten Autobiografie. „Ich habe ihr gesagt, dass ich sie nie verlassen werde. Und das habe ich nie getan.“ 1990 wurde die gemeinsame Tochter Lily geboren. Das Paar lebt in Los Angeles. Aus seiner ersten Ehe mit der australischen Schauspielerin Lyn Ashley ging Sohn Carey hervor.

Seine unverwechselbar britische Art hat sich Idle im Exil bewahrt. Genau wie seinen Sinn für Humor, den er selbst angesichts einer Erkrankung an Bauchspeicheldrüsenkrebs vor einigen Jahren nicht verlor. „Always Look On The Bright Side Of Life“ - es wurde spätestens da zu seinem Mantra. Und Idle hatte Glück, der Krebs konnte in einer Operation entfernt werden.

Nach seiner Zeit bei Monty Python arbeitete Eric Idle unter anderem als Autor für Radiosendungen, schrieb Romane, ein Kinderbuch und Theaterstücke. Er spielte in TV-Serien und Filmen mit, die nicht alle einprägsam waren, darunter „Die Abenteuer des Baron Münchhausen“, „Nonnen auf der Flucht“ oder „Und ewig schleichen die Erben“. Auch in Videospielen und Zeichentrickserien, darunter „Die Simpsons“ und „South Park“, wirkte er als Sprecher mit.

Der leidenschaftliche Gitarrist, der eng mit Ex-Beatle George Harrison befreundet war, nahm auch immer wieder Musik auf. Indes wurde „Always Look On The Bright Side Of Life“ 1991 sogar als Single ein Hit und landete auf Platz 3 der britischen Charts. Bei der Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele 2012 in London trug Eric Idle das ikonische Lied vor einem Millionenpublikum rund um den Globus vor.

Bei allem, was Idle tat - Monty Python verschwand nie ganz aus seinem Leben. So schrieb er das Musical „Spamalot“, das auf dem Film „Die Ritter der Kokosnuß“ basiert und mit mehreren Tony Awards ausgezeichnet wurde. 2014 traten die überlebenden Mitglieder - Graham Chapman starb 1989 - für neun Liveshows in London erneut gemeinsam als Monty Python auf. Privat verbindet sie wenig. „Es ist nicht so, dass wir Freunde sind“, sagte Idle dem „Guardian“. „Wir waren Kollegen, das ist ein großer Unterschied.“

Idle scheint immer ein schelmisches Grinsen im Gesicht und einen Gag auf den Lippen zu haben. Auf Twitter amüsiert er seine Follower regelmäßig mit witzigen Kommentaren. Und wer auf seiner Website auf „Auto biography“ (das Leerzeichen ist gewollt) klickt, bekommt tatsächlich eine Auto-Biografie, also eine Übersicht der Autos, die Idle und seine Familie im Laufe der Jahre besaßen. Zwinker zwinker.

Seine Autobiografie - Idle nennt sie lieber „eine Art Biografie“ („A Sortabiography“) - ist gespickt mit Gags und witzigen Anekdoten aus seinem Leben. Der Titel des äußerst unterhaltsamen Bestsellers lag natürlich auf der Hand: „Always Look On The Bright Side Of Life“.