Paris. In „Tagebuch einer Pariser Affäre“ geht Emmanuel Mouret wieder den Geheimnissen der Liebe auf die Spur. Eine romantische und witzige Komödie, in der Sandrine Kiberlain und Vincent Macaigne brillieren.

Charlotte ist eine alleinerziehende Mutter, Simon ein verheirateter Familienvater. Die beiden begegnen sich auf einer Party, auf der Charlotte ihn geradewegs anmacht: „Ich will unbedingt mit dir schlafen“. Ihr erstes Treffen endet dann auch bei ihr im Schlafzimmer. „Tagebuch einer Pariser Affäre“ von Emmanuel Mouret ist ein Film über die Kunst sich zu lieben, ohne sich zu verlieben, denn beide schließen einen Pakt: Sex ohne Romanze und nur solange es Spaß macht.

Charlotte (Sandrine Kiberlain) ist eine selbstbewusste und beziehungsverdrossene Frau. Sie hat eine Scheidung hinter sich und keinen Nerv mehr auf komplizierte Verhältnisse. Sie glaubt nicht an die Legende, dass guter Sex nur mit Emotionen möglich ist. Und Simon (Vincent Macaigne), schüchtern und seit 20 Jahren verheiratet, hat schon immer von einer unverbindlichen Affäre geträumt.

Gefühle kommen ins Spiel

Doch die Chemie stimmt nicht nur beim Sex in Hotelzimmern und leerstehenden Wohnungen von Bekannten. Sie sehen sich immer öfter und länger und verbringen idyllische Wochenenden im Grünen. Langsam schleichen sich Gefühle ein, die beide eigentlich nicht wollten. Erste Anzeichen von Eifersucht tauchen auf.

Simon reagiert argwöhnisch, als Charlotte von den ungenierten und willkommenen Annäherungsversuchen eines jungen Mannes erzählt, dem sie im Bus begegnet ist. Auch Charlotte verändert ihr Verhalten. So taucht sie unvermittelt an Simons Arbeitsplatz auf, wo er schwangere Frauen auf die Geburt vorbereitet. Um die ersten Gewitterwolken zu vertreiben, gehen sie eine Dreiecksbeziehung mit der jungen Louise ein.

Seit seinem Debüt im Jahr 2000 mit dem witzigen „Laissons Lucie faire!“ ist der 52-jährige Mouret nicht von seiner Linie abgewichen und hat von Film zu Film die tausendundeinen Geheimnisse des Liebesgefühls untersucht. Für viele Werke wurde er nominiert und prämiert, etwa „Die Kunst zu lieben“, „Der Preis der Versuchung“ und „Leichter gesagt als getan“. Bereits darin spielt Macaigne die Hauptrolle.

„Tagebuch einer Pariser Affäre“ (im Original: „Chronique d'une liaison passagère“) gehört zu Mourets schönsten Liebesgeschichten. Gut gemachte Dialoge, ans Burleske grenzende Situationen, die nie ins Lächerliche abdriften und rührende Momentaufnahmen: eine brillant gespielte Komödie, hinter deren Leichtigkeit Mouret etwas ganz Zerbrechliches darstellt.

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Tagebuch einer Pariser Affäre, Frankreich 2022, 100 Min., FSK o.A., von Emmanuel Mouret, mit Sandrine Kiberlain, Vincent Macaigne, Georgia Scalliet