München. Berühmte Schauspieler saßen ihm Porträt. Seine Arbeiten kann man auch in der Kanzlergalerie bewundern. Jetzt ist der Maler Günter Rittner mit 93 Jahren gestorben.

Mit Günter Rittner ist einer der bedeutendsten deutschen Porträtmaler der Gegenwart gestorben. Er starb im Alter von 93 Jahren friedlich in einem Münchner Seniorenheim, wie sein Sohn am Donnerstag bestätigte.

Der Künstler hatte Berühmtheiten wie Heinz Rühmann, Curd Jürgens, Walter Scheel oder Franz Josef Strauß gemalt. Seine Porträts von Ludwig Erhard und dessen Nachfolger Kurt Georg Kiesinger hängen in der Kanzlergalerie.

Die Menschen, deren Gesicht er malte, hatten ein bewegtes Leben. Für ihn aber hielten sie inne und saßen still. "Ich habe die Gabe, mich in Menschen einzufühlen und das Wesen des anderen etwas anzunehmen - für eine Weile", hatte der gebürtige Schlesier der Deutschen Presse-Agentur anlässlich seines 90. Geburtstag erzählt.

Nach einer schweren Krankheit ließ er es die letzten Jahre ruhig angehen. Nur für Bundeskanzlerin Angela Merkel würde er gern eine Ausnahme machen, hatte er an seinem runden Geburtstag verraten. "Das war sein Traum, aber das hat leider nicht mehr geklappt", sagte sein Sohn.

Doch auch so hinterlässt Rittner viele bleibende "Menschenbilder" - 75 Porträts veröffentlichte er in einem gleichnamigen Bildband, mehr als Tausend Bilder schuf er bis zu seinem Tod am vergangenen Montag.

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