Berlin. Haferflocken sind ein beliebtes Frühstück. „Öko-Test“ hat nun nachgewiesen, dass einige Sorten Probleme mit Nickel und Mineralöl haben.

Ob zum Frühstück, als Zwischenmahlzeit oder zum Backen: Haferflocken hat fast jeder zu Hause. Sie stecken voller Vitamine und Eiweiß – und sind damit gesund. Selbst mit den günstigsten Flocken machen Verbraucher nichts falsch, wie eine Überprüfung der Inhaltsstoffe für die Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 10/2020) zeigt. Zehn Haferflocken im Test erhielten die Bestnote.

Doch sechs von 24 getesteten Produkten der Sorte „zart“ sind laut „Öko-Test“ deutlich mit Nickel belastet, ein paar enthalten Schimmelpilzgifte, und es gibt teilweise Probleme mit Mineralölbestandteilen.

Haferflocken im Test: Bio ist fast immer „sehr gut“ oder „gut“

Insgesamt schnitten Haferflocken aus dem Discounter zum Preis von 0,57 Cent pro 500 Gramm genauso gut ab wie Bioprodukte für 2,40 Euro pro 500 Gramm. Zehn der getesteten Flocken schnitten insgesamt mit „sehr gut“ ab, vier mit „gut“, 6 mit „befriedigend“, eine Sorte mit „ausreichend“.

Fast alle getesteten Bio-Haferflocken schnitten bei Öko-Test mit „sehr gut“ oder „gut“ ab, eine Marke fiel jedoch durch. Unter den Testsiegern befinden sich:

  • Alnatura Haferflocken extra zart (Bioland-Siegel)
  • Rossmann Ener Bio Haferflocken Feinblatt

Wie auch alle anderen Bio-Haferflocken sind diese beiden frei von Pestiziden. Nickel hat Öko-Test in den Bio-Haferflocken von Alnatura und Rossmann ebenfalls nur in sehr geringen Spuren nachgewiesen und gibt grünes Licht.

Mineralöl und Glyphosat in Haferflocken

Nur „gut“ statt „sehr gut“ erhielten die Bio-Haferflocken Feinblatt von dm. Sie enthalten Rückstände von Mineralöl, die möglicherweise über die Verpackung an die Haferflocken gelangt sein könnten. Das Mineralöl reichert sich im Körper an – mit bisher unbekannten Auswirkungen.

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Auch in fünf weiteren Haferflocken-Proben anderer Hersteller hat Öko-Test Mineralölrückstände gefunden. Gute Nachrichten hingegen bei den Tests auf Glyphosat-Rückstände: Das umstrittene Pestizid hat Öko-Test nur in einer Haferflocken-Packung entdeckt.

Schimmelpilzgifte in Haferflocken im Test

Auch Schimmelpilzgifte hat das Labor in Haferflocken nachgewiesen. Dabei handelt es sich um T2- und HT2-Toxine. Sie sind zellgiftig und können das Immunsystem schwächen.

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Zur Erklärung: T2- und HT2-Toxine sind Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, die das Getreide auf dem Feld befallen. Je nach Witterungsbedingungen sind sie jedoch schwer zu vermeiden. „Öko-Test“ fordert, dass die Hersteller ihre Ware besser kontrollieren und bei einer größeren Belastung nicht in den Handel bringen.

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Drei Produkte mit der schlechtesten Note

Allerdings landeten drei Produkte mit dem Urteil „ungenügend“ auch im roten Bereich, darunter eines aus dem Biosegment. Sie enthalten laut „Öko-Test“ zum Teil Nickel, Schimmelpilzgifte und Verunreinigungen mit Mineralöl.

Was ist das Problem bei Nickel? Das Metall hat in Tierstudien die Fortpflanzung und Entwicklung von Nachkommen gestört. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat deshalb im Jahr 2018 eine tolerierbare Aufnahmemenge pro Tag festgelegt.

Zwei von „Öko-Test“ untersuchte Haferflockenprodukte waren so stark mit Nickel belastet, dass ein Erwachsener mit 60 Kilogramm Körpergewicht den derzeit gültigen Wert schon mit einer 50-Gramm-Portion überschreitet. Bei dem einem Produkt bewertet Öko-Test“ den Gehalt von Schimmelpilzgiften als „stark erhöht“.

Alle Details sind in der Ausgabe 10/2020 von Öko-Test zu lesen sowie online auf www.ökotest.de.

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(bef/dpa)