Berlin. Samsungs Unpacked Event bestätigt die meisten Gerüchte. Der Hersteller plant gleich fünf neue Geräte. Im Fokus stand das Note 20 Ultra.

Ein Riesen-Smartphone für Produktive, ein überarbeitete Falt-Smartphones, außerdem ein Tablet, eine Smartwatch und neue Kopfhörer-Stecker: Gleich fünf neue Geräte hat Samsung auf seinem sommerlichen „Galaxy Unpacked Event“ dem weltweiten Publikum am Livestream angekündigt. Die gewohnte Präsentation auf großer Bühne vor Publikum musste erwartungsgemäß wegfallen – ein Virus nimmt keine Rücksicht auf Produktshows.

Was Samsungs Mobilfunk-Chef TM Roh und sein Team im virtuellen Studio live aus Südkorea zeigten, konnte sich durchaus sehen lassen. Der südkoreanische Hersteller hat seiner gesamten Palette an mobilen Geräten der bekannten Galaxy-Reihe eine Auffrischung spendiert.

Eine faustdicke Überraschung war nicht dabei. Zu genau sind inzwischen die umfangreichen Vorabinformationen, die in den Wochen vor angekündigten Produktpräsentationen auf den Technikportalen im Netz kursieren. Aber für jede wichtige Sparte hat Samsung wieder ein aktuelles Modell parat, das technisch vorne mitspielen und die Konkurrenz von Apple, Huawei und Co. unter Zugzwang setzen will.

Galaxy Note 20 und Note 20 Ultra: Riesen-Smartphones mit S-Pen-Stift

Im Smartphone-Bereich war vorab klar: Pünktlich Anfang August zeigt Samsung den neuesten Vertreter der Galaxy Note-Reihe. Sie richtet sich traditionell an Käufer, die das Smartphone auch als Arbeitsgerät nutzen und die Stifteingabe mögen. Namentlich und optisch angelehnt an die Flaggschiff-Geräte S20 und S20 Ultra, die im Februar präsentiert wurden, bringt Samsung nun das Galaxy Note 20 und das Note 20 Ultra in den Handel – beide mit verbessertem S-Pen-Stift und 5G-Unterstützung.

Die Note 20-Modelle dürften mit ihren riesigen 6,9 und 6,7 Zoll nichts für kleinere Hände sein. Die Note-Geräte werden beide in der neuen Farbe „Mystic Bronze“ erhältlich sein, die Standard-Variante zusätzlich in „Mystic Green“ und „Mystic Grey“, das Ultra in „Mystic Black“ und „Mystic White“.

Der neue S-Pen soll eine noch bessere Reaktionszeit aufweisen und so – vor allem auf dem S20 Ultra – ein sehr realistisches Schreib- und Zeichengefühl ermöglichen. Der Stift kann komfortabel im Gehäuse verstaut werden.

Das Samsung Galaxy Note 20 mit Eingabestift S-Pen richtet sich vor allem an Business-Nutzer, die Wert auf Produktivität legen.
Das Samsung Galaxy Note 20 mit Eingabestift S-Pen richtet sich vor allem an Business-Nutzer, die Wert auf Produktivität legen. © samsung | Samsung

Im teureren Galaxy Note 20 Ultra steckt eine echte Highend-Ausstattung, die produktives Arbeiten und sehr gute Fotos problemlos ermöglichen dürfte:

  • 6,9 Zoll Dynamic-OLED Display (3088x1440 Pixel)
  • 12 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher
  • 120 Hertz Bildwiederholrate
  • Exynos 990 Prozessor (max. 2,73 Gigahertz)
  • Dreifach-Kamera mit bis zu 108 Megapixel (Blende f/1.8) und fünffach optischem Zoom
  • laserbasierter Autofokus
  • 8K-Video-Aufnahmen

Das nicht ganz so teure Galaxy Note 20 ist im Vergleich zum Ultra mit 6,7 Zoll etwas kleiner und an einigen Punkten abgespeckt, es ist aber immer noch ein gut ausgestattetes Phablet.

Verzichten müssen Käufer hier unter anderem auf etwas Akkuleistung (4300 statt 4500 Milliamperestunden). Es hat nur eine Full-HD-Plus-Auflösung (2400x1080 Pixel) bei 60 Hertz Bildwiederholrate. Die Kamera ist etwas weniger gut bestückt. Die Rückseite besteht nur aus Kunststoff statt aus Gorilla-Glas.

Das Gerät gibt es in der günstigsten Variante auch als 4G-Version. Preislich startet das Note 20 ab 925 Euro. Mit 5G kostet es knapp 100 Euro mehr. Die Geräte sind ab dem 21. August im deutschen Handel.

Die Preise beginnen ab 925 Euro und schlüsseln sich so auf:

  • Samsung Galaxy Note 20 4G 256 GB: 925 Euro
  • Samsung Galaxy Note 20 5G 256 GB: 1023 Euro
  • Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G 256 GB: 1266 Euro
  • Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G 512 GB: 1364 Euro

Galaxy Z Fold 2 5G: Zweiter Versuch für das Tablet-Smartphone

Bis September gedulden müssen sich Käufer, die auf das überarbeitete Falthandy Galaxy Z Fold warten. Das Galaxy Z Fold 2 lässt sich wie der Vorgänger aus der Smartphone-Größe heraus aufklappen und wird so zu einem Tablet-Ersatz. Die erste Generation des Galaxy Fold fiel vergangenes Jahr bei Käufern und Testern weitgehend durch, was an einigen Kinderkrankheiten und dem extrem hohen Preis lag.

Zumindest bei den Kinderkrankheiten will Samsung beim Nachfolger Galaxy Z Fold 2 in diesem Jahr einiges besser machen. Das Tablet-Smartphone soll nicht nur 5G-Unterstützung bekommen. Es soll bei einem ausgeklappten Bildschirm von 7,6 Zoll auch dünnere Displayränder besitzen und eine flüssige 120 Hertz Bildwiederholrate. Zugeklappt soll es mehr Fläche für das Display ausnutzen als bisher. Der Preis ist noch nicht bekannt, dürfte aber erneut bei rund 2000 Euro liegen.

Überraschend nicht erwähnt wurde Samsungs zweites Klapp-Handy, das Galaxy Z Flip. Die hier erwartete, verbesserte 5G-Version hebt sich Samsung vermutlich noch auf.

Das Galaxy Z Fold 2 5G soll die nächste Generation faltbarer Galaxy-Smartphones einläuten.
Das Galaxy Z Fold 2 5G soll die nächste Generation faltbarer Galaxy-Smartphones einläuten. © samsung | Samsung

Tablet Galaxy Tab S7 und S7 Plus: Neuer Angriff aus iPad Pro?

Samsung will dem iPad auch in Zukunft nicht allein das Feld im Oberklasse-Segment der Tablet-PCs überlassen. Auf den Event zeigte Samsung das Galaxy Tab 7 mit 11 Zoll Größe und Tab 7 Plus im 12,4-Zoll-Format. Damit begeben sich die Tab S7-Modelle größentechnisch genau in Konkurrenz zu den beiden Apple iPad Pro.

Das sehr gute AMOLED-Display mit 120 Hertz Bildrate bleibt dabei dem teureren Plus-Modell vorbehalten. Außerdem stecken in der Premium-Variante 8 GB RAM statt 6GB und 256 GB Speicherplatz statt 128 GB. Der Akku beim Plus ist gut 10.000 Milliamperestunden stark, das kleinere hält weniger lang durch. Angetrieben wird das Tab S7 vom aktuellen Qualcomm Snapdragon 865+ Prozessor. 5G-Unterstützung erhält nur das Plus-Modell.

Das Tablet kommt in den Farben „Mystic Bronze“, „Mystic Gray“ und „Mystic White“. Beide S7-Tablet haben bereits den S-Pen als Eingabestift zum Schreiben und Zeichnen an Bord. Apple lässt sich seinen iPad-Stift Apple Pencil extra bezahlen. Eine Tastaturhülle mit Trackpad verkauft Samsung als Zubehör.

Das Galaxy Tab S7 und Galaxy Tab S7 Plus sind ab dem 21. August. Die Preise staffeln sich so auf:

  • Galaxy Tab S7 WiFi 128 GB: 681 Euro
  • Galaxy Tab S7 LTE 128 GB: 779 Euro
  • Galaxy Tab S7+ WiFi 256 GB: 954 Euro
  • Galaxy Tab S7+ 5G 256 GB: 1149 Euro

Das Samsung Galaxy Tab S7 kommt mit S-Pen.
Das Samsung Galaxy Tab S7 kommt mit S-Pen. © samsung | Samsung

Galaxy Watch 3: Smartwatch bleibt Armbanduhr-Look treu

Nachdem 2019 die Sportversion Watch Active erneuert wurde, legt Samsung in diesem Sommer seine „normale“ Smartwatch neu auf. Die Galaxy Watch 3 kommt in einer 45 und einer schmaleren 41 Millimeter Variante in den Handel.

Anders als etwa die Apple Watch bleibt die Galaxy Watch optisch seinem deutlich sichtbaren Gehäuserand treu. Das dürfte vor allem Anhänger von echten Armbanduhren freuen, die sich dennoch ein paar smarte Funktionen am Handgelenk wünschen. Davon hat die Galaxy Watch 3 einige. Ein Fokus liegt auf Fitness- und Gesundheitsfunktionen wie der Blutdruckmessung. Zu den besonderen gehört, dass man Anrufe annehmen kann, indem die Faust geballt wird.

Die Galaxy Watch 3 kommt schon am 5. August in den Handel. Die Preise sortieren sich so:

  • Galaxy Watch3 41 mm: 418 Euro
  • Galaxy Watch3 LTE 41 mm 467 Euro
  • Galaxy Watch3 45 mm 447 Euro
  • Galaxy Watch3 LTE 45 mm 496 Euro

Die Galaxy Watch 3 erinnert trotz vieler smarter Anwendungen und Fitness-Funktionen optisch an eine gewöhnliche Armbanduhr.
Die Galaxy Watch 3 erinnert trotz vieler smarter Anwendungen und Fitness-Funktionen optisch an eine gewöhnliche Armbanduhr. © AFP | Handout

Galaxy Buds Live: Bohnen-Design und Geräuschunterdrückung

So genannte True Wireless-Kopfhörer, also In-Ear-Stecker ohne Verbindungskabel, sind für das Musikhören unterwegs aktuell das Maß der Dinge. Samsung hat seinen schon erhältlichen Galaxy Buds+ jetzt noch ein neues Modell folgen lassen: Die Galaxy Buds Live sind im Vergleich ungewohnt bohnenförmig gebaut.

Sie verfügen, wie etwa die AirPods Pro von Apple, jetzt über eine Geräuschunterdrückung. Eingebaute Mini-Mikrofone in beiden Stöpseln sollen beim Musikhören und telefonieren die Außenwelt auf Wunsch abschotten und die Telefonqualität verbessern. Die Buds Live kommen in einem farblich passenden Akku-Döschen zum Aufladen für unterwegs. Außerhalb der Dose sollen sie sechs Stunden lang durchhalten.

Die Galaxy Buds Live sind ebenfalls ab dem 21. August erhältlich und kosten laut Samsung 184 Euro.

Die vorgestellten Galaxy-Neuheiten dürften aber nicht alles sein, was der südkoreanische Hersteller für diesen Sommer plant. Denn schon für den 2. September hat Samsung ein Produktevent angekündigt. Dort will der Konzern laut Mitteilung unter dem Motto „Life Unstoppable“ nochmals neue Samsung-Produkte enthüllen. Darunter sollen dann neben Wearables auch Neuheiten im Bereich Fernsehen, Audio und Hausgeräte sein.

Die kabellosen Kopfhörer Galaxy Buds Live sollen sich durch die Bohnenform der Ohrmuschel besonders gut anpassen.
Die kabellosen Kopfhörer Galaxy Buds Live sollen sich durch die Bohnenform der Ohrmuschel besonders gut anpassen. © AFP | Handout

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