Berlin. Viele verbringen dieses Jahr trotz Corona den Urlaub in Kroatien. Weil die Infektionszahlen steigen, gibt es jetzt eine Sperrstunde.
- Kroatien hat die höchste Zahl an Neuinfektionen an einem Tag seit Beginn der Pandemie vermeldet
- Auch während der Corona-Pandemie verbringen Tausende Touristen ihren Urlaub in Kroatien
- Österreich hat für Kroatien ab dem 17. August eine allgemeine Reisewarnung herausgeb
- Bei einer Abifahrt auf die kroatische Insel Pag haben sich nun mehrere Schüler mit dem Coronavirus infiziert
- Während der Reise sollen die Teilnehmer nachlässig mit den Hygienemaßnahmen umgegangen sein
Die Infektionszahlen in Kroatien schnellen weiter in die Höhe. Mit 180 Neuansteckungen an einem Tag wurde erst kürzlich der höchste Wert seit Beginn der Corona-Pandemie vermeldet. Das Urlaubsland hält die Steigerungen in den vergangenen Wochen jedoch nicht für bedenklich.
„Die Zahlen werden wahrscheinlich im Rahmen dieser Grenzen bleiben, vielleicht werden sie sogar noch ein wenig steigen, aber es gibt kein exponentielles Wachstum“, sagte der stellvertretende Innenminister Damir Trut im Nachrichtensender N1. Die Österreichische Regierung ist jedenfalls alarmiert und hat für Kroatien ab dem 17. August eine allgemeine Reisewarnung ausgegeben.
Reiserückkehrer wegen Strandpartys infiziert?
Gleichzeitig werden in Deutschland immer mehr Reiserückkehrer aus Kroatien positiv auf das Coronavirus getestet. Darunter sind viele junge Menschen, die angaben, dass sie an Strandpartys teilgenommen hatten.
Um das Ansteckungsrisiko durch Feiernde zu verringern, gab Vize-Minister Trut nun auch bekannt, dass Clubs an der Adria-Küste ab sofort um 24 Uhr schließen müssten.
Kroatien-Abifahrt: Teilnehmer aus mehreren Bundesländern mit Corona infiziert
In Deutschland machten derweil die Teilnehmer einer Abifahrt auf die kroatische Insel Pag Schlagzeilen. Bei der Rückkehr der Urlauber sind elf Covid-19-Fälle bei einer Gruppe aus Baden-Württemberg bestätigt worden. Auf der Reise sollen sich auch Teilnehmer aus anderen Landkreisen und Bundesländern mit dem Virus infiziert haben. Wie der SWR unter Berufung auf das Gesundheitsamt berichtet, wurden die Corona-Schutzmaßnahmen auf der Abifahrt offenbar nicht konsequent eingehalten. S
Kroatien: Urlaub an der Adria lockt trotz Corona viele Touristen an
Das Auswärtige Amt in Berlin stuft das Land derzeit nicht als Corona-Risikogebiet ein. Mit größeren Einschränkungen müssen Touristen also nicht rechnen. Die kroatischen Behörden zeigten sich im Juli zufrieden mit der bisherigen Urlaubssaison. In dem Monat waren laut dem kroatischen Tourismusamt rund zwei Millionen Touristen in das Land eingereist.
Zwar ist das im Vergleich zum Vorjahr nur die Hälfte. Aber: „Unter den gegebenen Umständen sind das exzellente Zahlen“, erklärte Behördenleiter Kristjan Stanicic angesichts der Corona-Pandemie.
Knapp 15 Millionen Reisende buchten eine Unterkunft, das waren knapp 60 Prozent weniger als im Juli 2019, wie das kroatische Tourismusamt mitteilte.
- Urlaub während Corona: Für die Länder gibt es Corona-Reisewarnungen
Die meisten Urlauber in Kroatien kommen den Angaben zufolge aus Deutschland, Slowenien und Polen; von dort ist das Land per Auto erreichbar. Im vergangenen Jahr besuchten rund 20 Millionen Touristen das Land. Wer seinen Ferien in den Land plant, sollte sich vorher gut informieren: Kroatien-Urlaub: Das sollten Besucher wegen Corona beachten.
In Kroatien mit seinen rund 4,2 Millionen Einwohnern haben sich offiziellen Angaben zufolge bislang 5649 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 158 Menschen starben an den Folgen ihrer Infektion (Stand: 11. August, 12 Uhr). (dpa/les/raer)
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