Berlin. Hertha BSC und Eintracht Frankfurt eröffnen am Abend den 2. Spieltag der neuen Bundesliga-Saison. Die Berliner wollen den zweiten Sieg - sehen sich aber nicht als Favorit. Erstmals seit dem 7. März wird es im Olympiastadion wieder Fans geben.

Hertha will nachlegen: Nach dem erfolgreichen Saisonstart setzt Trainer Bruno Labbadia auch im ersten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt auf seine treffsichere Offensivabteilung.

"Wir haben unterschiedliche Stürmertypen, die es uns erlauben, flexibel zu sein. Trotzdem gilt es noch, an ganz vielen Dingen zu feilen", sagte der Coach des Berliner Fußball-Bundesligisten vor der Partie am Abend (20.30 Uhr/DAZN).

Offen ist noch, ob Labbadia auf Neuzugang Jhon Cordoba, der beim 4:1 gegen Werder Bremen als Einwechselspieler gleich traf, oder auf Krzysztof Piatek im Sturmzentrum setzen wird. Die Entscheidung sei eine "Gefühlssache", sagte Labbadia. Die Eintracht reist nach dem 1:1 zum Auftakt gegen Arminia Bielefeld praktisch in Bestbesetzung nach Berlin. Nur der langzeitverletzte Abwehrspieler Evan N'Dicka fehlt.

AUSGANGSLAGE: Hertha hat das blamable Pokal-Aus gut weggesteckt und in Bremen einen starken Liga-Start hingelegt. Die Frankfurter wollen den ersten Dreier. "Das ist ein interessantes Spiel gegen eine Mannschaft, die sehr körperlich spielt", sagte Labbadia und wies die Favoritenrolle von sich. "Wir sind im Aufbau und haben den Weg noch vor uns, den Eintracht schon hinter sich hat", bemerkte der Hertha-Trainer mit Hinweis auf die Erfolge des Kontrahenten in der jüngeren Vergangenheit.

Im Juni hatten die Hessen beim Geisterspiel mit 4:1 bei Hertha gewonnen. "Wir erinnern uns natürlich gern daran", sagte Frankfurts Trainer Adi Hütter: "Aber uns erwartet ein ganz anderes Spiel."

PERSONAL: Bis auf Flügelspieler Javairo Dilrosun, der weiter an Oberschenkelproblemen leidet, und Mittelfeldmann Santiago Ascacibar (Aufbautraining) sind alle Hertha-Profi fit. Bei Frankfurt könnte Timothy Chandler auf der rechten Außenbahn für Danny da Costa zum Einsatz kommen. Berlins Neuzugang Cordoba ist bereit für die Startelf.

BESONDERES: Erstmals nach 202 Tage dürfen zu einem Hertha-Spiel wieder Fans ins Olympiastadion. Die gültige Corona-Verordnung des Landes Berlin gestattet maximal 5000 Besucher, Hertha hat 4000 Tickets für Zuschauer vergeben. Auch wenn die Zahl deutlich unter den 20 Prozent der Besucher-Kapazität bleibt, auf die sich die Länder für eine Testphase eigentlich geeinigt hatten, sehen die Hertha-Verantwortlichen die Öffnung positiv. "Wir freuen uns, dass wir wieder Zuschauer haben. Das ist jetzt ein ganz anderes Gefühl", sagte Labbadia.

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