Hoffenheim. Die Hinspiele waren spektakulär, aber die jeweils drei Gegentore gaben den Trainern und Spielern von Leverkusen und Hoffenheim auch zu denken. Dennoch ist der Einzug ins Achtelfinale der Europa League für beide ein Muss.

Diesmal gerne weniger Spektakel: Nach den verrückten Hinspielen mit insgesamt 13 Toren gehen Bayer Leverkusen und 1899 Hoffenheim in der Zwischenrunde mit guten, aber gefährlichen Ausgangspositionen in ihre Heim-Auftritte - und mit einigen Personalsorgen.

Dennoch sind beide Favorit. Ein Platz im Pott bei der Auslosung des Achtelfinals am 26. Februar ist Pflicht. Zumal der eine oder andere auch schon an den Titel denkt.

Bei Bayer Leverkusen (25. Februar, 21.00 Uhr/Nitro und DAZN) soll der ewige Ersatz-Torhüter Niklas Lomb nach der Achillessehnen-Verletzung vom Stammkeeper Lukas Hradecky und trotz seines Patzers beim FC Augsburg möglichst die Null halten, um nach dem 3:4 bei den Young Boys Bern das Weiterkommen zu sichern. Hoffenheim, das um den erstmaligen Einzug in ein Europacup-Achtelfinale kämpft, fehlen gegen Molde FK aus Norwegen (25. Februar, 18.55 Uhr/DAZN) nach dem 3:3 im ersten Duell gleich zehn Spieler.

Das Ziel ist dennoch klar. "Für uns als Club, als Team, für mich persönlich wäre es ein super Erfolg", sagte TSG-Trainer Sebastian Hoeneß: "Wenn es klappt, werden wir sehr happy sein, weil wir etwas Historisches geschafft haben." Bayern-Leihgabe Chris Richards blickt sogar schon weiter. "Ich glaube, wir können weiterkommen und sogar die Europa League gewinnen", sagte der 20-Jährige.

In Leverkusen hatte unter anderen Neuzugang Timothy Fosu-Mensah vor dem Hinspiel in Bern vom Titel als Ziel gesprochen. Vor allem nach der schlimmen ersten Halbzeit dort, als Bayer mit 0:3 zurücklag, geht der Blick offiziell aber erst mal nur bis zum Rückspiel. "Das Spiel ist sehr wichtig. Wir wollen unbedingt eine Runde weiterkommen", sagte Trainer Peter Bosz, den ein Scheitern nach nur zwei Siegen aus zwölf Spielen mit dem Pokal-Aus beim Viertligisten Rot-Weiss Essen auch persönlich in eine unangenehme Situation bringen könnte.

Die Ausgangslage ist eindeutig: Bayer braucht einen Sieg, der sollte dann aber auch auf jeden Fall reichen. "Wenn wir gewinnen und nicht weiterkommen, wird es ein sehr, sehr, sehr spektakuläres Spiel", sagte Bosz. Das wäre zum Beispiel bei einem 5:4 der Fall.

So wird es nicht kommen, dennoch ist es bitter, dass die für die Stabilität so wichtigen Bender-Zwillinge Lars und Sven schon wieder ausfallen. Und im Tor wird Lomb stehen müssen, egal wie es um seine Form und sein Nervenkostüm bestellt ist. U21-Nationaltorhüter Lennart Grill gehört nämlich nicht mehr zum Europa-League-Aufgebot. Er hatte seinen Kaderplatz für einen der drei Winter-Neuzugänge räumen müssen.

"Das ist einfach nur Pech", sagte Bosz: "In der Hinrunde haben wir Mitch Weiser nicht gemeldet, und eine Woche danach haben sich mit Santiago Arias und Lars Bender zwei Rechtsverteidiger verletzt. Und nun passiert uns genau dasselbe: Eine Woche, nachdem wir die Liste gemacht haben, hat sich Lukas verletzt, der seit ich hier bin, noch nie ein Spiel verpasst hat."

Voraussichtliche Aufstellungen:

TSG 1899 HOFFENHEIM - MOLDE FK

TSG 1899 Hoffenheim: Baumann - Adams, Vogt, Richards - Kaderabek, Rudy, Samassékou, John - Baumgartner - Bebou, Dabbur

Molde FK: Linde - Pedersen, Gregersen, Sinyan, Risa - Aursnes, Ellingsen - Knudtzon, Eikrem, Brynhildsen - Hestad

Schiedsrichter: Kulbakow (Belarus)

BAYER LEVERKUSEN - YOUNG BOYS BERN

Bayer Leverkusen: Lomb - Fosu-Mensah, Tah, Tapsoba, Sinkgraven - Aranguiz - Amiri, Wirtz - Gray, Alario, Diaby

Young Boys Bern: von Ballmoos - Hefti, Zesiger, Lustenberger, Lefort - Aebischer, Lauper - Fassnacht, Moumi Ngamaleu - Elia, Nsame

Schiedrichter: Davide Massa (Italien)

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