Berlin. Sonderzüge, mehr Platz, mehr Personal an Bahnhöfen: Die Deutsche Bahn hat ihre Weihnachtspläne vorgestellt. Das müssen Kunden wissen.

  • Wegen der Feiertage reisen in dieser Woche viele Menschen aus ganz Deutschland mit der Bahn
  • Was gibt es zu beachten – und wie sicher ist die Fahrt trotz Corona?

Die Deutsche Bahn will den Reiseverkehr zu Weihnachten durch deutlich mehr Züge und Sitzplätze sicherer machen. "Rund um Weihnachten, vom 22. Dezember bis zum 2. Januar, setzen wir zusätzlich rund 100 Sonderzüge vor allem auf den stark nachgefragten Verbindungen ein", sagte der Vorstandschef der DB Fernverkehr, Michael Peterson, gegenüber unserer Redaktion. "Wir werden damit Ende dieses Jahres so viele Fernzüge auf der Schiene haben wie nie zuvor."

Die Bahn rechnet mit dem Hauptverkehr in diesem Jahr an den Tagen "direkt vor und nach den beiden Weihnachtsfeiertagen, also am 23. sowie am 27. und 28. Dezember", wie das Unternehmen am vergangenen Donnerstag mitteilte. An den Bahnhöfen sollen um die Feiertage herum mehr Servicemitarbeiter als sonst eingesetzt werden. Sie sollen den Passagieren beim Ein- und Aussteigen helfen und Fragen beantworten.

Weihnachtszeit in der Bahn: Diese Maßnahmen gelten

Die Sonderzüge kämen unter anderem auf viel befahrenen Strecken wie Berlin-Stuttgart, Berlin-München, von NRW nach Berlin oder auch Hamburg-Karlsruhe oder Essen-Berlin zum Einsatz. Peterson betonte: "Wer an den Tagen reisen muss, der soll das sicher und mit einem guten Gefühl machen können."

Zudem würden weiter Corona-Maßnahmen gelten wie die Masken- und 3G-Pflicht sowie verstärkte Reinigung in den Zügen. Die 3G-Regeln sollen stichprobenartig kontrolliert werden. Durch mehr und längere Züge werde den Reisenden mehr Platz und Abstand in den Zügen ermöglicht, sagte Peterson weiter.

Die Fernzüge der Bahn seien zu Weihnachten schon recht gut gebucht: "Die Buchungszahlen zu Weihnachten liegen über den Zahlen des Vorjahres, aber mit 35 bis 40 Prozent immer noch deutlich unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019", sagte Peterson. Im vergangenen Jahr lagen die Buchungen noch mehr als 60 Prozent unter dem Niveau von 2019.

Fahrgastverband rechnet zu Weihnachten mit Verspätungen

Der Fahrgastverband Pro Bahn rechnet trotz der zusätzlich eingesetzten Züge mit Verspätungen: "Die Bahn wirft alles auf die Schiene, was sie hat, mehr geht gar nicht", sagte der Ehrenvorsitzende des Verbands, Karl-Peter Naumann, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Für noch mehr Züge seien keine Kapazitäten auf den Strecken und in den Bahnhöfen vorhanden. "Die Engpässe haben wir eher dort. Nicht unbedingt in Berlin, aber rund um Köln, Hamburg und auch Frankfurt", sagte Naumann. "Wenn die Bahnhöfe voll sind, müssen auch die zusätzlichen Züge warten."

Aus diesem Grund forderte er die Bahn dazu auf, bei der Kalkulation der Fahrpläne der Extra-Züge großzügig zu sein. "Es ist besser, wenn die Züge dann auch mal drei Minuten zu früh am Ziel sind, als drei Minuten zu spät." Zudem sollten die Züge vernünftig gewartet auf die Reise gehen und dass sie mit ausreichend Seife, Wasser und Desinfektionsmittel ausgestattet sind. Dies sei ansonsten "nur bei 80-85 Prozent der Züge der Fall."

(fmg/afp/dpa)