Washington. Elon Musk soll sexuelle Handlungen von einer Flugbegleiterin verlangt haben, berichten US-Medien. So reagiert der Multimilliardär.

„Ein Pferd, ein Pferd. Ein Königreich für ein Pferd.“ Das berühmteste Zitat aus Shakespeares „Richard III.“ geht, wenn ein Enthüllungsreport des „Business Insider“ stimmt, beim reichsten Mann der Welt etwas anders: Multimilliardär Elon Musk soll 2016 einer Ex-Flugbegleiterin seiner Raumfahrtfirma Space X ein Ross als Honorar für sexuelle Handreichungen zwischen Himmel und Erde angeboten haben.

Als sich die Frau später via Anwalt bei der Personalabteilung des Unternehmens über das unsittliche Angebot beschwerte, sei es – unter Beteiligung von Musk – zu einem Schlichtungsverfahren gekommen, das zwei Jahre später in einem Auflösungsvertrag endete.

Wichtigster Bestandteil: Nach Unterzeichnung einer mehrfach bewehrten Klausel bekam die Frau eine Viertelmillion Dollar (237.000 Euro) Schweigegeld, berichtet das US-Magazin. Und beruft sich dabei auf Mails und Dokumente einer Freundin der Betroffenen, die sich mit Verweis auf die Schweigevereinbarung nicht habe einlassen wollen.

Demnach soll Musk – nackt liegend und nur mit einem Handtuch über dem Gemächt bedeckt – in einem Privatflugzeug auf dem Weg nach London auf eine Massage gewartet und sich dabei ans Geschlechtsteil gefasst haben.

So reagiert Elon Musk auf die Missbrauchsvorwürfe

Dabei sei die Offerte ergangen, der Flugbegleiterin, die eine passionierte Reiterin gewesen sein soll, ein Pferd zu kaufen – wenn sie „mehr machen“ würde. Musk soll ihr dabei den Oberschenkel gestreichelt haben. Wie viel „mehr“? Was „mehr“ genau? Dazu machte „Business Insider“ keine genauen Angaben. Um eine Klage frühzeitig beizulegen, sei der Frau später die Summe von 250.000 Dollar gezahlt worden.

In dem Bericht des Investigativ-Journalisten John Cook fehlt eine dezidierte Stellungnahme von Musk. Der Starunternehmer habe sich mehr Zeit für eine Antwort erbeten, hieß es. Die folgte am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Musk bestritt die Vorwürfe: „Diese wilden Anschuldigungen sind absolut unwahr.“

Er forderte die „Lügnerin“ heraus, auch nur ein Detail über seine Physiognomie (Narben, Tätowierungen) zu beschreiben, das der Öffentlichkeit nicht bekannt sei. „Sie wird dazu nicht in der Lage sein, weil es nie passiert ist“, schrieb er.

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Laut Musk sei die Freundin der angeblichen Betroffenen eine „extrem linke Aktivistin/Schauspielerin in Los Angeles“. Die Angriffe gegen seine Person „sollten durch eine politische Brille betrachtet werden – dies ist ihre (verachtenswerte) Standardstrategie“, twitterte Musk. Dabei machte er aber nicht klar, wen er mit „ihre“ meint.

Warum Musk von einer „Kampagne schmutziger Tricks“ warnte

Auffällig in der Chronologie ist, dass Musk kurz vor der Veröffentlichung der für ihn peinlichen Story in einer anders gelagerten Serie von Tweets seinen 94 Millionen Anhängern auf dem Kurzmitteilungsdienst prophezeit hatte, dass mit einer „Kampagne schmutziger Tricks“ gegen ihn zu rechnen sei. Hintergrund: Musk hatte via Twitter erklärt, fortan die Republikaner zu wählen, weil die Demokraten in den USA die „Partei der Spaltung und des Hasses“ seien. Lesen Sie dazu: Elon Musk – Wie rechts ist der reichste Mann der Welt?

Zwischen den Zeilen seiner Reaktion erweckte Musk den Eindruck, dass damit auch sein geplanter Twitter-Kauf torpediert werden soll. Dazu der mit geschätzt 250 Milliarden Dollar Privatvermögen reichste Mann des Planeten: „Nichts wird mich davon abhalten, für eine gute Zukunft und euer Recht auf freie Meinungsäußerung zu kämpfen.“ Dieser Artikel erschien zuerst auf abendblatt.de.