Erfurt. Kommunen in Thüringen können immer noch steigende Steuereinnahmen verzeichnen. Jedoch ist der Anstieg nicht mehr so stark wie im letzten Jahr.

Die Steuereinnahmen der Thüringer Kommunen sind im ersten Halbjahr erneut gestiegen, aber nicht so stark wie im vergangenen Jahr. Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2022 erhöhten sie sich um 48,8 Millionen Euro oder 5,4 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Montag mitteilte. Insgesamt nahmen die Kommunen demnach 947,4 Millionen Euro an Steuern ein. Das Plus geht vor allem auf die Entwicklung bei den Gewerbesteuern zurück. Hier bedeuteten die Nettoeinnahmen von 530,5 Millionen Euro einen Zuwachs von 33,6 Millionen Euro oder 6,8 Prozent.

Im ersten Halbjahr 2022 waren die von den Kommunen eingenommenen Steuern nach damaligen Angaben des Landesamtes im Vorjahresvergleich insgesamt um 22 Prozent oder 162 Millionen Euro gestiegen, die Gewerbesteuereinnahmen um knapp 26 Prozent oder 102,2 Millionen Euro.

Einnahmen und Ausgaben etwa gleich hoch

Die Kommunen verzeichneten im ersten Halbjahr annähernd ebenso hohe Einnahmen wie Ausgaben. Sie nahmen 3,4 Milliarden Euro ein, was einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von knapp 10 Prozent oder rund 340 Millionen Euro entspricht. Zu den Einnahmen gehören neben Steuerzahlungen auch Finanzzuweisungen des Landes. Die Ausgaben der Kommunen beliefen sich im gleichen Zeitraum auf 3,39 Milliarden Euro. Mit 8,8 Prozent beziehungsweise 275,3 Millionen Euro stiegen sie etwas geringer an als die Einnahmen.

Für Personalausgaben mussten die Kommunen insgesamt rund 903,7 Millionen Euro aufwenden, was einem Anstieg um 43,7 Millionen Euro entspricht (plus 5,1 Prozent). Die Gesamtausgaben für Sachinvestitionen seien mit 354,8 Millionen Euro im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 konstant geblieben, so das Landesamt. Darunter fallen auch Bauinvestitionen in einem Umfang von 295,2 Millionen Euro, was 16,7 Millionen Euro oder 6 Prozent mehr waren als im Vergleichszeitraum. Für laufende Sachkosten gaben die Kommunen insgesamt 618,3 Millionen Euro aus - 54 Millionen Euro oder 9,6 Prozent mehr als im Vergleichzeitraum.