Erfurt. Am Freitag beginnen die Thüringer Buchtage in Erfurt. Die Messe ist eine wichtige Veranstaltung für die hiesigen Verlage, die vor großen Problemen stehen.

Kostensteigerungen in vielen Bereichen machen auch der Thüringer Verlagslandschaft zu schaffen. „Alles ist teurer geworden: Papier und Energie beispielsweise“, sagte Heike Haupt im Gespräch mit dpa. Sie ist die Geschäftsführerin des Landesverbands Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Auch die Konzentration im Buchhandel hin zu großen Filialen erschwere es den kleineren Verlagen, wie sie in Thüringen zu finden seien, ihr Sortiment in den Läden zu platzieren. „Die kleinen Verlage haben oft nicht die Werbe-Power großer Häuser und kommen so in vielen Buchhandlungen nur am Rande vor“, sagte Haupt.

Zudem müssten auch kleine Verlage abschätzen, inwiefern sie erhöhte Produktionspreise an die Kunden weitergeben können. „Es ist eine Gratwanderung, die die Verlage aktuell bewältigen müssen“, so Haupt. Sie sei sich nicht sicher, ob alle Thüringer Verlage diese Situation wirtschaftlich lange durchstehen könnten. Gerade bei dem einen oder anderen Klein- und Kleinstverlagen könne es „wackeln“. Vor diesem Hintergrund seien die am Freitag beginnenden Thüringer Buchtage besonders wichtig, betonte Haupt.

Autorinnen und Autoren vor Ort

Bei der Messe im Erfurter Steigerwaldstadion präsentieren sich bis einschließlich Samstag 27 Thüringer Verlage. Zudem sind sieben Autorinnen und Autoren sowie mehrere buchnahe Institutionen vor Ort, darunter etwa der Thüringer Schriftstellerverband und die Thüringer Agentur für Kreativwirtschaft.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt die für Besucherinnen und Besucher kostenlose Messe mit 37.000 Euro. „Die Thüringer Buchtage haben sich seit ihrer erstmaligen Ausrichtung im Jahr 2011 zu einer wichtigen regionalen Informations- und Verkaufsplattform für die Thüringer Verlagsbranche entwickelt“, hob Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) die Bedeutung der Messe hervor. Der Börsenverein schätzt, dass es aktuell etwa 90 Verlage in Thüringen gibt.