Hamburg. Seit 25 Jahren läuft der Krimi „Wilsberg“ im ZDF. Samstag wird die Jubiläumsfolge „Wellenbrecher“ gezeigt – mit prominenten Gästen.

Ein Vierteljahrhundert. So lange schon läuft die ZDF-Krimireihe „Wilsberg“ im Fernsehen rauf und runter – mit großem Erfolg. Die Serie mit Leonard Lansink (64) als Antiquar und chaotisch ermittelnder Privatdetektiv aus Münster ist ein Publikumsmagnet. Nun feiert sie am Samstag (20.15 Uhr) mit der 67. Episode „Wellenbrecher“ ihren 25. Geburtstag.

Wilsberg trifft in Jubiläumsfolge „Wellenbrecher“ Serien-Kollegen

Darin zieht es den Detektiv nach Norderney. Dort wurde der schwerreiche Immobilienbesitzer Folkerts tot aufgefunden. Die Anwältin Tessa Tilker (Patricia Meeden) braucht Wilsbergs Expertise in Sachen Erbrecht. Der hat gegen ein bezahltes Insel-Wochenende nichts einzuwenden.

Nach dem Drehbuch von Sven Nagel hat der Regisseur Stefan Rogall das Geschehen einmal mehr flockig-unterhaltsam, aber auch jubiläumsmäßig aufregend in Szene gesetzt.

Auf der Insel trifft Wilsberg auf Kollegen der ZDF-Reihe „Friesland“: Hauptkriminalkommissar Jan Bockhorst (Felix Vörtler) und Hobby-Forensikerin Insa Scherzinger (Theresa Underberg). Bald erregt nicht nur der im selben Hotel wohnende Brockhorst seinen Argwohn. Auch die Hinterbliebenen des Toten verhalten sich merkwürdig im Streit um das Millionenerbe.

Für ordentlich Verwirrung sorgen dazu all die vielen vertrauten „Wilsberg“-Gesichter aus Münster, Bielefeld und dem ostfriesischen Leer, die nach und nach eintreffen.

Joachim Król spielte anfangs „Wilsberg“

1995 begann alles mit einem „Fernsehfilm der Woche“ namens „Wilsberg: Und die Toten lässt man ruhen“. Was viele nicht mehr wissen: Als Ermittler agierte damals Joachim Król („Preis der Freiheit“).

Erst drei Jahre später wurde daraus das Reihenformat mit dem bodenständigen Sympathieträger Lansink als finanziell stets klammer Ermittler. Wie Leonard Lansink seiner Kultfigur „Wilsberg“ ähnelt.

„Lagerfeuergeschichten“ hat Lansink die Episoden einmal in der „NDR Talk Show“ genannt. Der Schauspieler glaubt, dass sich der Titelheld im Laufe der Jahre verändert hat. „Ich glaube schon, dass er ein bisschen freundlicher und zugänglicher geworden ist. Am Anfang war er ruppiger“, schildert der Schauspieler in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur, „und er raucht schon seit vielen Jahren nicht mehr.“

Der flotte Humor der Reihe, der fast familiäre Charakter der sperrig-liebenswerten Figuren sowie Kriminalfälle, die oft aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreifen: Das macht den „Wilsberg“-Charme aus. Und darum funktioniert „Wilsberg“ trotz großer Konkurrenz so gut. Die Zuschauerzahlen sind durchweg hervorragend. Anfang 2018 erreichten sie beim Fall „Morderney“ mit acht Millionen ihr Allzeithoch.

Leonard Lansink: „Wilsberg“ ist wie Lottogewinn

Lansink zieht eine durchweg positive Zwischenbilanz seines langen „Wilsberg“-Engagements. „Das ist wie ein Lottogewinn mit vielen guten Nebenwirkungen“, sagt er. So habe ihm die Rolle finanzielle Unabhängigkeit beschert. „Das Beste, was einem Schauspieler passieren kann, ist doch, keine Rolle mehr nur wegen des Geldes annehmen zu müssen“, erklärte der 64-Jährige.

„Was mir außerdem sehr gut gefällt“, fügte der Schauspieler bei einem Glas Bier augenzwinkernd hinzu, sei, dass die Pott's Brauerei im münsterländischen Oelde ihn zum Ehrenbraumeister ernannt hat. Und nicht zuletzt lernte Lansink in Münster seine Frau kennen. Mit der Juristin, die er 2011 heiratete, sowie zwei Hunden lebt der aus dem Ruhrgebiet stammende TV-Star in Berlin.

„Wilsberg“: Wellenbrecher“, ZDF, 8.2., 20.15 Uhr

(dpa/jha)