Berlin. Heidi Klum hat ein Talent, in ihrer Show “Germany's next Topmodel“ für schlechte Stimmung zu sorgen. Wer für die Quote weinen musste.

„Das sieht schon so scaryyyyyy aus“, kreischt Heidi Klum. Ein Satz, der fleißigen GNTM-Zuschauerinnen regelmäßig durch den Kopf schießt. Aber was meint die Modelmama heute wieder? Die neue Kollektion von Thierry Mugler? Die pinken Haare von Bill Kaulitz? Oder doch die neue Show von Michael Bully Herbig? Zehn deutsche Comedians, eingepfercht in eine WG-Küche und keiner darf lachen.

Nein, nein. Die neunte Woche „Germany’s Next Topmodel“ steht unter dem Motto „Action“ und Heidi Klum auf dem Dach des Hochhaus-Hotels „Park Inn“ am Alexanderplatz in Berlin. Hier müssen die Mädchen heute shooten. 122 Meter über dem Boden – da sind Tränen programmiert. Aber dazu später mehr.

„Germany’s Next Topmodel“: Heidi Klum sorgt für negative Stimmung

Um ein bisschen negative Stimmung in die Modelbude zu bringen, greift Heidi zu Beginn der Folge zu einem völlig unterbewerteten Partyspiel: Die Frauen sollen sich gegenseitig bewerten. Natürlich nicht anonym, sondern vor versammelter Mannschaft. Wer hat die tollste Personality? Wer liefert die beste Performance ab? Wer da keinen Spaß hat, versinkt vermutlich auch nicht gerne in Treibsand. Lesen Sie auch: GNTM 2021: Es geht um deine Brüste, Mädchen

Auch Österreich-Gangmitglied und Denglish-Queen Tamara meldet sich auf Instagram zu der Ranking-Challenge zu Wort. „Größter Bullshit, den ich je gesehen habe. WTF is this.“ Ein starkes Statement. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Heidi Klum vor zwei Jahren eine Ex-Kandidatin in Anwesenheit von Thomas Gottschalk und eines überdimensionalen Murmeltiers zur Prime Time vermählt hat.

GNTM-Fotograf mit Problemen bei der Stilfindung

Linda, die in den letzten Wochen besonders gerne hinter fremden Rücken geredet hat, wünscht sich bei dieser Challenge „gnadenlose Ehrlichkeit“. Und landet – schwupps – auf dem viertletzten Performance-Platz. Welch' Ironie des Schicksals. Echt blöd für sie, dass am nächsten Tag ausgerechnet das Höhenshooting ansteht. Denn davon ist sie sogar noch weniger begeistert als von Lieblingsopfer Soulin.

Soulin fliegt beim Fotoshooting über Berlin.
Soulin fliegt beim Fotoshooting über Berlin. © ProSieben/Richard Hübner | ProSieben/Richard Hübner

Die macht auch bei diesem Shooting eine ausgesprochen gute Figur. Anders als der Fotograf. Er ist bei seiner Stilfindung irgendwo zwischen 2012er-Instagramfilter und Postkarte mit Sepiastich hängen geblieben und lässt die Mädels stark überbelichtet vor dem Fernsehturm schweben. Dafür hätten sie wirklich nicht in der eisigen Zugluft zittern müssen. Ein Photoshop-Tutorial hätte gereicht.

Drama beim Shooting in 122 Metern Höhe

Der Großteil der Mädchen schlägt sich trotz luftiger Höhe und haarsträubenden Perücken relativ gut. Lediglich Linda kommt damit nicht klar. Was auch in Ordnung ist. Ängste muss man nicht verstehen, aber respektieren. „Das ist gar nicht so hoch“, meint Höhenexpertin Alex. Doch auch diese fachkundige Expertise kann Linda erstaunlicherweise nicht beruhigen. Sie weint, zittert und kämpft, schafft es aber trotzdem nicht und muss die Show aus Mangel an Bildmaterial verlassen. Mehr zum Thema: Die bewegendesten Geschichten der GNTM-Kandidatinnen

Ein Moment, in dem man fast Mitleid mit der Galionsfigur des Lästerdampfers hat. Allerdings nur kurz. Denn Linda wäre nicht Linda, würde sie ohne einen Seitenblick auf ihre liebste Schmähfigur gehen. „Du musst mir versprechen, dass Soulin nicht gewinnt“, flüstert sie Alex ins Ohr.

Germany's next Topmodel: Ana läuft mit fokussiertem Blick durch einen Lockenwickler.
Germany's next Topmodel: Ana läuft mit fokussiertem Blick durch einen Lockenwickler. © ProSieben/Richard Hübner | ProSieben/Richard Hübner

GNTM-Walk über Nagelfeilen-Wippe und durch Lockenwickler

Das ist aktuell ziemlich unwahrscheinlich. Auch beim Final-Walk sahnt sie ordentlich Lob ab. Der ist diese Woche eine Neuauflage von Takeshi's Castle. Von einer Nagelfeilenwippe geht es über eine Rutsche in High-Heel-Form durch einen sich drehenden Lockenwickler. Die Challenge: Sich ohne Beinbruch durch den besonders kreativen Parcours manövrieren – und dabei gut aussehen! Oder wie Dascha sagt: „Wenn man sich hinlegt wie ein Pinguin, trotzdem gucken wie ein Model.“

Heidi Klum und Gastjurorin Rebecca Mir nahmen den Walk der Topmodel-Anwärterinnen genau unter die Lupe.
Heidi Klum und Gastjurorin Rebecca Mir nahmen den Walk der Topmodel-Anwärterinnen genau unter die Lupe. © ProSieben/Richard Hübner | ProSieben/Richard Hübner

Selbst Heidi hat den Schwierigkeitsgrad der heutigen Challenge erkannt: „,Germany’s next Topmodel' ist sowas von gefährlich“, kreischt sie – und lacht. Gott sei Dank ist Rebecca Mir da, um den Models noch ein paar Tipps mit auf den Parcours zu geben. Ganz wichtig: „Habt Spaß“. Und brecht euch nichts!

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Eng wird es für zwei neongelben Textmarker, die sich bei genauerem Hinsehen als Mareike und Luca entpuppen. Obwohl. Bei Luca ist sich Twitter nicht ganz sicher. Denn viel hat man von ihr bisher noch nicht gesehen oder gehört. Das könnte sich allerdings nächste Woche ändern. Sie darf bleiben. Mareike muss gehen. Damit erfüllt sie ihre eigene Lebensweisheit: „Am Ende kackt die Ente.“ Und damit hat sie zumindest recht.

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