Berlin. Bei GNTM steht das Umstyling an – für einige Models der absolute Horror, denn: Ihrer Meinung nach beeinflusse die Frisur das Sexleben.

Am 8. März ist Weltfrauentag, gegründet als Initiative sozialistischer Organisationen im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen. In Berlin ist es sogar ein offizieller Feiertag. Schaut man, oder besser gesagt Frau, die fünfte Folge von "Germany's next Topmodel", dann wird eins klar: Zumindest beim Umstyling wird den jungen Frauen jegliches Mitspracherecht wieder entzogen.

"Ich habe echt Angst, dass sie mir die komplett abschneiden und dass ich so aussehe wie ein Typ", sorgt sich Dascha um ihre Haare, als Model-Mama Heidi Klum das große Umstyling der "Meeedchen", wie sie die Kandidatinnen nennt, ankündigt. Auch Chanel ist entsetzt: "Ich glaub, ich geh' kotzen. Meine Haare sind das Schönste, was ich habe, und das wäre grausam." Mehr zum Thema: Die bewegendesten Geschichten der GNTM-Kandidatinnen

GNTM - Szenen vom großen Umstyling.
GNTM - Szenen vom großen Umstyling. © ProSieben/RichardHübner

GNTM-Umstyling: "Ich finde, das beeinträchtigt auch dein Sexleben"

Selbst die scheinbar so selbstbewusste Mareike, die bis vor Kurzem noch in der ersten Bundesliga und für die deutsche Basketball-Nationalmannschaft spielte, befürchtet mit einer neuen Frisur Schlimmes: "Ich finde, das beeinträchtigt auch dein Sexleben, wenn du so eine Männerfrisur hast." Lesen Sie auch: GNTM 2021: Es geht um deine Brüste, Mädchen

Die Ironie des Schicksals oder eben einfach Heidi Klum verpassen ausgerechnet dieser Kandidatin das aufwendigste Umstyling. "Wir haben viel über dich geredet. Und wir tun nichts, was nicht richtig gut für dich ist", versichert ihr Stylistin Wendy Iles. In Mareikes Vorstellung würde ihr Umstyling wie folgt aussehen: Ansatz nachblondieren, Extensions, Pony nachschneiden: "...and here I am", fasst sie ihre Wunschliste zusammen. Ein bisschen was davon geht sogar in Erfüllung.

"Wenn mich jemand von hinten anfasst, denkt er, ich wäre ein Junge", sagt die 25-Jährige, als sie sich in den Nacken fasst und dort nur noch wenige Zentimeter lange Haare sind. Nach mehreren Stunden Arbeit darf die Ex-Sportlerin in den Spiegel schauen. "Fuck me, das sieht superschlimm aus", stellt sie schockiert fest.

Heidi Klum hat große Pläne für Ana

Währenddessen sitzt Kandidatin Ana noch da, umhüllt von zahllosen Alufolien. "Für mich wirkt die Ana schon ein bisschen wie die Unschuld vom Lande. Mit einem neuen Look möchte ich die liebe, süße Ana in ein atemberaubendes Model verwandeln", verkündet Klum ihren Plan.

Heidi Klum und ihre Kandidatinnen beim Umstyling.
Heidi Klum und ihre Kandidatinnen beim Umstyling. © ProSieben/Richard Hübner

So viel Enthusiasmus ist bei Ana nicht zu spüren: "Es ist wirklich schlimm", fasst Ana ihre Umstyling-Erfahrung zusammen. "Man hört nur, was die Mädels sagen, man sieht es selber nicht. Du hängst da und deine schönen Haare werden auf einmal blond." Sie sei zwar dumm, "aber ich kann doch nicht blond sein“", echauffiert sie sich.

Spätestens jetzt fragt man sich, mit was für einem negativen Selbstbild die jungen Frauen in diese Sendung gehen, die ohnehin nicht als mentale Wohlfühl-Oase bekannt ist. Immerhin laufen die Models hier auch nackt über den Laufsteg, was sogar das Bundesfamilienministerium dazu bringt, sich zu äußern: "Gemeinsam müssen wir Sexismus als das bezeichnen, was er ist: nämlich eine Form von Gewalt."

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"Alle haben so eine Jugendsünde, ich hatte es nicht. Aber jetzt hab' ich sie: Ich war mal blond", sagt Ana, als sie das Ergebnis sieht.

Nach Typveränderung: Eine Kandidatin muss die Show verlassen

Nachdem die Kandidatinnen sich verantwortungsvoll darum gesorgt haben, jedes Klischee zu bedienen, pflegt Amina neue Vorurteile: "Ich kriege Kopfschmerzen von dem Anblick. Ich sehe aus wie eine aus Bayern", sagt die 21-Jährige, als sie sich zum ersten Mal im Spiegel sieht.

Romina und Mareike beim GNTM-Umstyling.
Romina und Mareike beim GNTM-Umstyling. © ProSieben/RichardHübner

Die ist derweil erzürnt, dass die 15 Zentimeter kürzeren Haare (die immer noch bis zur Schulter reichen) ja dafür sorgen würden, dass man mehr auf ihr Gesicht schauen würde. Nach einem wirklich steifen Walk in einer Robe von Designer Christian Cowan schickt Heidi sie als einzige Kandidatin heim. "Ein Abschied fällt immer schwer. Egal ob es meine Haare sind oder die Mädchen", resümiert die Soziologie-Studentin.

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