Berlin. Der „Tatort“ an Neujahr kam ohne Drehbuch aus, die Schauspieler mussten improvisieren. Nicht allen Zuschauern gefiel das Experiment.

  • „Tatort“ improvisiert – so reagieren Fans auf das Experiment an Neujahr
  • Die Kritik ist teils heftig, viele sind aber auch begeistert
  • Neben den Schauspielern bekam vor allem ein Politiker viel Lob für seinen Auftritt
  • Kommissar Faber überraschte mit einem Geständnis

„Es wird natürlich einen Aufschrei geben.“ So viel war Jan Georg Schütte, dem Regisseur des Neujahrs-„Tatorts“, von vornherein klar. Einen Aufschrei, wie es ihn immer gibt, wenn der „Tatort“ mal nicht so läuft wie gewohnt. „Das Team“ von Mittwochabend war solch ein „Tatort“. Ein Experiment, wie es die ARD immer mal wieder wagt.

6,94 Millionen wollten den neusten Versuch, das „Tatort“-Universum mal anders anzugehen als üblich, sehen. Durchaus ein respektables Ergebnis, allerdings weit entfernt von Quotenerfolgen wie etwa Münster – da sind es gelegentlich fast doppelt so viele.

Die, die einschalteten, bekamen eine sehr ungewöhnliche Ausgabe zu sehen. Über den offiziellen Twitter-Account zum „Tatort“ rief Das Erste dazu auf, die Folge mit Schulnoten zu bewerten. Es hagelte Einser, teils als „1+ mit Sternchen“, aber auch Fünfen und Sechsen.

Die Reaktionen der Zuschauer auf Twitter – der erwartete Aufschrei – zeigen: Diese Ausgabe des „Tatorts“ kann man nur lieben oder hassen. Es gibt nur gut oder schlecht, Schwarz oder Weiß, kein Dazwischen, kein „Es geht so“.

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Impro-„Tatort“ – Diese Kritik üben die Zuschauer

„Der erste #Tatort des Jahres war ein Affront. Der nächste mit Til Schweiger ist eine Beleidigung!“, twittert ein Zuschauer – und spielt bereits auf den „Tatort“ mit Ermittler Nick Tschiller an, der am kommenden Sonntag (5. Januar) ausgestrahlt wird.

Ein anderer Twitter-Nutzer bläst ins selbe Horn: „Und ich dachte, mit der Lindenstraße sei der absolute Tiefpunkt deutschen Fernseh-Schaffens erreicht. Irrtum. Es geht noch schlechter. Und das gleich zu Jahresanfang.“ Die Enttäuschung ist zuweilen groß. „So einen Schwachsinn habe ich noch nie gesehen“, schreibt eine Frau. „Schlechtester Tatort aller Zeiten!“, zieht ein anderer Fazit. Ein Twitter-Nutzer fand ihn so schlimm, dass er ihn ausschalten musste. „War nicht auszuhalten“, meint er.

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So sehen das die einen. Die anderen ließen sich jedoch durchaus begeistern. „Note 1. Ein fesselnder, faszinierender Tatort zwischen Kammerspiel und Psychotherapie. Vielen Dank an alle, die ihn möglich gemacht haben, sowohl vor als auch hinter der Kamera“, lobt eine Nutzerin in hohen Tönen. „1! Fand ihn klasse. An alle Beteiligten, Hut ab!“, verteilt auch ein anderer die Bestnote.

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„War einfach spitze“, schreibt eine Nutzerin und garniert ihren Tweet mit Herz-Emojis. „Kein einfacher #Tatort. Aber die Macher vom @Tatort dürfen durchaus mal unser Hirn strapazieren. Und das haben sie gestern geschafft. Ich fand ihn toll!“, bewertet ein anderer etwas ausführlicher.

Neujahrs-„Tatort“: Das war das Besondere daran

Aber was war so anders als bei den anderen „Tatort“-Folgen? Was machte ihn zum Experiment? „Das Team“ war als Improvisations-Stück konzipiert. Es gab kein Drehbuch, die Schauspieler wussten selbst kaum, worum es geht, als sie beim Dreh am Set ankamen. Nur ihr Rollenprofil war ihnen bekannt, der Rest war ihrer Fantasie überlassen.

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Auch dafür gibt es vor allem für die Schauspieler viel Lob. „Respekt an die Schauspieler. Hätte ich gerade nicht erst gelesen, dass es ohne Drehbuch gedreht wurde, dann wäre es mir nie aufgefallen. Ein toller #Tatort!“, schreibt einer. Oder: „Die Besetzung war vom Allerfeinsten!“

Selbst Zuschauer, die das Fernsehprogramm insgesamt kritisch sehen, konnte der „Tatort“ der anderen Art durch die schauspielerische Leistung der Darsteller überzeugen: „Paar Sachen waren unschlüssig, aber wenn mal mehr Filme so wären, würde ich wieder öfters anschalten. Überzeugende Schauspielarbeit.“ Manch einer wünscht sich sogar mehr von solcherlei Experimenten: „Mehr #Impro in Film & Fernsehen bitte.“

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Auf der anderen Seite wird klar, dass nicht jeder derlei Experimente gutheißt. „Kann man so machen. Wird dann halt scheiße“, kommentiert jemand. „Diese „Experimentier-Missionare“ sollen sich doch mal lieber bei #rosamundepilcher oder dem #traumschiff austoben, aber lasst doch bitte bitte endlich mal den #tatort in Ruhe!“, fordert ein anderer.

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„Tatort: Das Team“ – Liebesgeflüster zwischen Faber und Bönisch

Zumindest bei einigen von denen, die sich von „Das Team“ begeistern lassen konnten, war vielleicht ein klitzekleiner, dahingeflüsterter Satz ausschlaggebend. Da beugte sich beim „Speed-Dating“ Kommissar Faber zu seiner Kollegin, zögert – und zischt in ihr Ohr: „Ich liebe Sie.“

Das erfreut die Romantiker und lässt Spekulationen zu, wie es im Dortmunder „Tatort“ wohl weitergehen wird. „Bönisch und Faber sind immer so sweet zueinander“, schwärmt eine Twitter-Nutzerin. „Können Bönisch und Faber jetzt bitte endlich eine Affäre haben? Am besten erstmal heimlich. Und dann heiraten? Ja?“, äußert eine andere ihre romantische Hoffnung.

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„Tatort“: NRW-Ministerpräsident Laschet überzeugt mit Gastauftritt

Unabhängig vom Liebesgeflüster der Dortmunder Ermittler und davon, ob man den Impro-„Tatort“ nun liebt oder hasst, ein „Schauspieler“ konnte die meisten überzeugen: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in seiner Gastrolle als NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. „Den Armin Laschet habt ihr gut gecastet. Sieht aus wie das Original“, scherzt ein User. Und ernster gemeint: „MP Laschet sehr gut gespielt von @ArminLaschet. Sehr authentisch.“ Dass ein Politiker für seinen „coolen Auftritt“ gelobt wird, passiert ja auch nicht alle Tage.

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Und während einer noch darüber rätselt, wer der Mörder war – „Armin Laschet wars!“ –, ist für den anderen klar: „Der Mörder ist niemals der Ministerpräsident.“

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NRW-Ministerpräsident Armin Laschet konnte mit seinem Gastauftritt im „Tatort“ überzeugen.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet konnte mit seinem Gastauftritt im „Tatort“ überzeugen. © WDR/Tom Trambow | TOM TRAMBOW

„Tatort“ – Mehr zum Thema:

Ob das Experiment der „Tatort“-Macher nun geglückt ist oder nicht, bleibt Ansichtssache. Was den „Tatort“ an Neujahr so außergewöhnlich gemacht hat, können Sie hier noch einmal nachlesen. Im Neujahrs-„Tatort“ ist übrigens auch eine langjährige Kommissarin gestorben: Die Ermittlerin aus dem „Tatort“ Münster hört nach 17 Jahren auf.

Das neue „Tatort“-Jahr ist nun angebrochen. So wird 2020. Till Schweigers neuer „Tatort“ kommt nach Angaben des Schauspielers mit „ganz wenig Toten“ aus. Er wird am 5. Januar ausgestrahlt. Ein Wiedersehen mit dem „Tatort“ aus Luzern wird es aber nicht geben, lesen Sie hier, warum er endet und wie es weitergeht.