Berlin. Der Schauspieler Wotan Wilke Möhring trat bei „Schlag den Star“ gegen Ex-Torhüter Jens Lehmann an. Wahrlich kein Krimi, dieses Duell.

Das war – passend zur Vorweihnachtszeit – ein geradezu besinnliches „Schlag den Star“. Keine dummen Sprüche (größtenteils), keine Siegesparolen, kein Muskelgeprotze am Samstagabend. Stattdessen lieferte ProSieben den Zuschauern einen faireren Wettkampf von zwei Männern, die auf den ersten Blick wenig miteinander gemein haben.

Zum einen Wotan Wilke Möhring: früher Punk und leidenschaftlicher Musiker, heute einer der erfolgreichsten deutschen Schauspieler. Wenn er nicht als „Tatort“-Kommissar Thorsten Falke Tötungsdelikte aufklärt, kann man den 52-Jährigen gerade im Kino mit „ Das perfekte Geheimnis“ sehen.

Möhrings Kontrahent an diesem Abend: Jens Lehmann, Deutscher Fußballmeister, Uefa-Pokal-Gewinner, Nationalheld. Der Ex-Fußballer arbeitet als Moderator, nicht als Trainer – wie der 50-Jährige am Samstagabend anmerkte – und wollte an diesem Abend mit Taktik und Ausdauer brillieren.

„Schlag den Star“: Echte Männer aus dem Pott

„Das BVB Trikot wurde mir nicht erlaubt, obwohl wir 4:0 gewonnen haben“; meinte Schauspieler Möhring gleich zu Beginn zu seinem roten Outfit. Er und der Torhüter teilen sich nicht nur die Verbundenheit zum Ruhrpott, sondern auch ihre Verbundenheit mit dem BVB. Der gebürtige Essener Jens Lehmann startete seine Karriere bei Schalke 04 und wechselte 1999 zu Borussia. 20 Kilometer voneinander entfernt – der Schauspieler verbrachte seine Kindheit in Herne – sind die beiden aufgewachsen.

Wer an diesem Abend einen Elfmeter-Krimi erwartete, wurde enttäuscht. Stattdessen wurden gleich zu Beginn alle dummen Kommentare verschossen – und ein harmonischer Wettkampf konnte beginnen.

„Heute mal keine kleinen Mädchen, sondern echte Männer“, kündigt Off-Sprecher Elmar Paulke das Duell an. Dabei zielte er gegen die Gegner der vorangegangenen Sendung, Vanessa Mai und Luna Schweiger. Ihr Wettkampf wurde als das „schönstes Duell der Welt“ bezeichnet. „Wie schlagfertig die Schweiger-Tochter bei „Schlag den Star“ konterte, lesen Sie hier.

„Schlag den Star“: Jens Lehmann beeindruckt mit Präzision

„Wir haben überlegt, ob wir den Sieg splitten können“, schlugt Möhring auf die Frage vor, wie heiß er auf den Sieg ist. Schon beim ersten Spiel, in dem die beiden Kandidaten mit Schlitten auf Turnhallenboden um die Wette hüpfen sollten, war klar, dass Jens Lehmann der fittere von beiden ist. Während Möhring schon auf den ersten Metern keuchte, war der Ex-Nationaltorhüter ihm schon längst davon gehüpft – und mit seinem Schlitten schon wenige Zentimeter vor dem Ziel.

Und so gingen die ersten Punkte Runde für Runde Lehmann. Beeindruckend dabei: Der Sportler glänzte nicht nur mit Kraft und Ausdauer, sondern auch mit seinem Wissen. Beide Kandidaten schlugen sich beim Städteraten auf einer Karte ohne eingezeichnete europäische Grenzen nicht schlecht. Doch Lehmann dominierte mit dem gewissen Maß Extra-Präzision. Bei der französischen Stadt Biarritz verschätzte er sich um gerade mal sieben Kilometer.

Erst beim sechsten Duell gelang Möhring der erste Teilsieg. Ziel des Spiels: einen Tischtennisball in einem kopfstehendem Weinglas durch Schwenken in ein Auffangbecher transportieren. Ob es den beiden Kandidaten überhaupt gelungen wäre, den Ball im Glas zu behalten, wenn nicht Spielleiter Elton gezeigt hätte, wie’s geht?

Ob beim Weihnachtsdeko-Wiegen, beim Roller-Wettrennen oder bei Wissensfragen: Lehmann war der klare Favorit. Nur bei zwei Spielen war Wotan Wilke Möhring deutlich überlegen: beim Um-die-Wette-Bäume-Fällen und bei „Laues Lüftchen“, bei dem Kerzen mit dem Luftzug eines Schwerthiebs gelöscht werden mussten.

Zwar war Lehmann fast immer ein kleines bisschen besser als sein Kontrahent, Möhring blieb ihm aber dicht auf den Fersen. Erst beim vorletzten Spiel „Jetzt wied gebechert“ baute der Torhüter seinen Vorsprung so weit aus, dass er nicht mehr einzuholen war.

Die 100.000 Euro Siegprämie gingen an ihn. Ebenso harmonisch wie es begonnen hatte, endete es auch: Im Prinzip verlief der Abend wie bei einem guten „Tatort“. Schon zu Beginn war klar, wie er enden würde. Aber man schaltete trotzdem nicht aus, weil man sich angenehm unaufgeregt unterhalten fühlte.

Wettkämpfe im TV – Mehr zum Thema:

„Schlag den Star“ ist nicht das einzige Fernsehformat, bei dem Promis in den Wettkampf treten. Bei einer anderen ProSieben-Show treten Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf mit Promi-Teams gegeneinander an. Bei diesem „Duell um die Welt“ hatte Sophia Thomalla sogar mal Todesangst. Beim Eistauchen beim „Duell um die Welt“ bewies eine Kandidatin, dass Frauen eben doch eine Spur härter sind als Männer.

Weniger hart geht es beim Eistanz-Wettbewerb „Dancing on Ice“ zu, wo Lina Larissa Strahl erst am Freitag bewies, dass sie auch sexy statt Dornröschen abliefern kann.