New York/ Beverly Hills. . “Nomadland“ räumt bei den Golden Globes ab. Auch “Borat 2“ gehört zu den Gewinnern. Hier die Preisträger der wichtigsten Kategorien.

Gerade einmal zwölf Jahre ist die deutsche Schauspielerin Helena Zengel alt und hatte schon die Chance, einen der begehrtesten Filmpreise der Welt zu gewinnen. Die Berlinerin war für ihre Rolle in dem Western „Neues aus der Welt“ für den Golden Globe für die beste Nebendarstellerin nominiert. Am Ende ging sie leer aus. Die Auszeichnung ging an Jodie Foster (58) für ihre Nebenrolle in dem Polit-Thriller „The Mauritanian“.

Jung-Schauspielerin Helena Zengel ging bei der Verleihung der Golden Globes leer aus.
Jung-Schauspielerin Helena Zengel ging bei der Verleihung der Golden Globes leer aus. © dpa

Zu den Gewinnern der 78. Verleihung der Golden Globes gehören außerdem „Nomadland“ und „Borat Subsequent Moviefilm“. Hier die Liste mit Gewinnern der wichtigsten Kategorien:

  • Das Road-Movie „Nomadland“ von Regisseurin Chloé Zhao hat den Golden Globe als bestes Filmdrama gewonnen
  • Die Komödie „Borat Subsequent Moviefilm“ mit dem britischen Komiker Sacha Baron Cohen hat den Golden Globe als beste Filmkomödie gewonnen
  • Filmemacherin Chloé Zhao (38) hat mit dem Roadmovie „Nomadland“ den Golden Globe für die beste Regie gewonnen
  • Der im vorigen August an Krebs gestorbene „Black Panther“-Star Chadwick Boseman ist posthum mit dem Golden Globe für seine letzte Rolle in dem Musikfilm „Ma Rainey's Black Bottom“ zum besten Hauptdarsteller in einem Drama gekürt worden
  • US-Schauspielerin und Sängerin Andra Day (36) hat den Golden Globe als beste Drama-Darstellerin gewonnen - und zwar für ihre Hauptrolle in „The United States vs. Billie Holiday“, einem Biopic über die Jazz-Sängerin Billie Holiday
  • Der britische Komiker Sacha Baron Cohen (49) hat den Golden Globe als bester Hauptdarsteller in einer Komödie/Musical gewonnen
  • Die Schauspielerin Rosamund Pike (42) hat den Golden Globe als beste Hauptdarstellerin in der bissigen Satire „I Care a Lot“ in der Sparte Komödie/Musical gewonnen
  • Der Brite Daniel Kaluuya (32) hat den Golden Globe als bester Nebendarsteller gewonnen. Er überzeugte durch seine Rolle in dem Historiendrama „Judas and the Black Messiah“ als Black-Panther-Aktivist Fred Hampton
  • In der Sparte „Beste Nebendarstellerin“ gewann Jodie Foster (58) für ihre Nebenrolle in dem Polit-Thriller „The Mauritanian“
  • Das Familiendrama „Minari“ von US-Regisseur Lee Isaac Chung (42) hat den Golden Globe in der Sparte „bester nicht-englischsprachiger Film“ geholt

Der Filmpreis wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag zum 78. Mal verliehen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Preisträger in 25 Film- und Fernseh-Kategorien weitgehend virtuell ausgezeichnet. Die Komikerinnen Tina Fey und Amy Poehler moderierten die Zeremonie von getrennten Bühnen: Poehler war in Beverly Hills vor Ort, Fey schaltete sich live aus dem New Yorker Rainbow Room dazu. Die Nominierten sollten von Standorten in aller Welt dazugeschaltet werden.

Golden Globes: "Unorthodox"-Regisseurin Schrader geht leer aus

Zu den Nominierten zählten neben der auch aus dem Film „Systemsprenger“ bekannten Zengel zudem die deutsche Regisseurin Maria Schrader. Sie hatte Hoffnungen auf einen Preis in der Kategorie beste Mini-Serie für die Netflix-Produktion „Unorthodox“. Diese wurde am Ende nicht erfüllt. Zur besten Miniserie wurde das Schach-Drama „Damengambit“ gekürt, auch deren Hauptdarstellerin Anya Taylor-Joy erhielt einen der begehrten Golden Globes. Mehrere Preise gingen zudem an die Serie „The Crown“ über die britischen Royals.

Golden Globes: Das sind die Nominierten

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    Golden Globes: "Nomadland" räumt ab

    Der von der Kritik gefeierte Film „Nomadland“ von Regisseurin Chloé Zhao wurde mit dem Golden Globe als bestes Filmdrama ausgezeichnet. Damit erhielt in dieser Kategorie erstmals ein Film den begehrten Filmpreis, bei dem eine Frau Regie geführt hatte. Zhao erhielt zudem - erst als zweite Frau - den Golden Globe für die beste Regie.

    Im semi-fiktionalen Film „Nomadland“ spielt Oscar-Preisträgerin Frances McDormand eine Frau, die als Nomadin durch die USA fährt. In dem Drama kommen aber auch Menschen vor, die tatsächlich auf der Straße leben und ihren Lebensunterhalt mit Gelegenheitsjobs bestreiten. „Ich möchte vor allem den Nomaden danken, die ihre Geschichten mit uns geteilt haben“, sagte die 38-jährige Regisseurin Zhao in ihrer Dankesrede.

    Zu den emotionalsten Momenten der Zeremonie gehörte die posthume Verleihung des Golden Globes an Chadwick Boseman. Er wurde für seine Rolle im Blues-Drama „Ma Rainey's Black Bottom“ als bester Schauspieler in der Kategorie Drama ausgezeichnet. „Er würde seinen Vorfahren danken und dass sie sich aufgeopfert haben“, sagte Bosemans Witwe Taylor Simone Ledward, die den Preis für den im vergangenen Jahr verstorbenen schwarzen Schauspieler entgegennahm.

    Die mangelnde Diversität in der Filmbranche schwebte wie ein Damoklesschwert über der 78. Golden-Globes-Verleihung. Zum Auftakt gingen die Moderatorinnen Tina Fey und Amy Poehler auch auf die Kritik an der intransparenten Zusammensetzung der Hollywood Foreign Press Association (HFPA) ein. Die rund 90 Journalisten, die der HFPA angehören, entscheiden über die Vergabe der Golden Globes. Die HFPA bestehe aus „rund 90 Journalisten - keiner von ihnen schwarz -, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben jedes Jahr an filmbezogenen Presseausflügen teilnehmen“, kommentierte Fey.

    Die Golden Globes, werden vom Verband der Auslandspresse organisiert und gelten nach den Oscars als die wichtigsten US-Filmpreise. Neben 14 Film-Trophäen werden auch elf Preise in Fernsehkategorien vergeben. (dpa/afp/fmg)